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Yellow Lounge
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Mit Barock und Klassik in der Yellow Lounge

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01.06.2023

Die “Yellow -Lounge” der Deutschen Grammophon ist längst bekannt dafür, jungen herausragenden Künstlern an ganz besonderen Orten ein Podium zu bieten, in lockerer Atmosphäre und auf “Tuchfühlung” mit ihrem Publikum zu muszieren. Um so glücklicher waren Veranstalter und Publikum gleichermaßen, am Mittwochabend nach einiger Zeit die Wiederkehr der beliebten Yellow Lounge als Live-Event feiern zu können, diesmal im “Säälchen”, einer kleinen, aber feinen Location im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain. Und auf kleinen Show-Bühne, gerahmt von ledernem Sitzkissen, auf denen das Publikum Platz nahm, präsentierten sich zwei junge Künstler, deren Debütalben eben bei Deutsche Grammophon veröffentlicht wurden: María Dueñas und Raphaël Feuillâtre, herzlich willkommen geheißen vom Publikum.

Mit Astor Piazollas “Yo soy María” arrangiert für Violine und Klavier eröffnete die gerade mal zwanzigjährige spanische Geigerin und Komponistin María Dueñas gemeinsam mit dem aus St Petersburg stammenden Pianisten Evgeny Sinaiski den Abend. Von Anfang an gab María zu erkennen, wie weit ihr musikalischer Horizont gespannt ist. Während sie auf ihrem eben erschienen Debütalbum mit Beethovens Violinkonzert brillierte, das sie mit eigenen Kadenzen versah, präsentierte sie in der Yellow-Lounge vor begeistertem Publikum ein Programm voller Raffinessen und Überraschungen. Darunter die ebenfalls auf dem Album enthaltene Berceuse, Op.20 von Eugéne Ysaÿe in der Version für Violine & Klavier. Wie ein “Lied ohne Worte” von Mendelssohn kommt Gabriel Faurés romantisches, schwärmerisches “Après un rêve op. 7 Nr. 1, daher, mit dem Maria ihr Publikum sprichwörtlich zum Träumen einlud. Es bildete einen reizvollen Kontrast zu einem Höhepunkt, dem das Publikum im “Säälchen” an diesem Abend beiwohnen konnte: der Uraufführung ihrer eigenen, Beethoven gewidmet Komposition “Hommage 1770”. Für ihr Solo-Bravourstück, in dem sie auch das Rondo-Thema aus dem 3. Satz von Beethovens Violinkonzert zitiert, erhielt María heftigen Beifall. Zum Abschluss ihres Programms zog sie bei Maurice Ravels “Tzigane” noch einmal alle Register ihres Könnens. Ravel selbst hatte sie ein “Virtuoses Stück im Stil einer ungarischen Rhapsodie” genannt, als er sie der ungarisch-englischen Geigerin Jelly d’Aranyi 1924 komponierte – an María Dueñas hätte er an diesem Abend seine helle Freude gehabt. 

Virtuosität und Spielfreude

Den zweiten Teil des Abends gestaltete der junge Gitarrist Raphaël Feuillâtre ist einer ersten seines Fachs seit Langem, den das gelbe Label unter Vertrag genommen hat und jetzt das Debütalbum des Ausnahmetalents “Visages baroques” veröffentlichte. Bereits mit Zweiundzwanzig gewann er 2018 den renommierten internationalen Wettbewerb der Guitar Foundation of America und feierte seinen internationalen Durchbruch. Und es war nicht nur enorme Bandbreite des Repertoires und die Vielzahl spannender Transkriptionen – die das Publikum im “Säälchen” begeisterte. Es war die souveräne Meisterschaft, mit der Raphaël Feuillâtre die „Visages baroques” – die „Gesichter des Barock" in den Bearbeitungen für Gitarre spiegelte und damit nicht nur das Schaffen der verschiedenen Komponisten dieser Epoche hervorhob. Er machte zugleich die Besonderheiten hörbar, die jedes der Werke, einst meist für Cembalo solo geschrieben, durch die Transkriptionen für Gitarre erfuhr.

Manche Arrangements von stammten Feuillâtre selbst, andere von Johann Sebastian Bach, andere wiederum von seinen Lehrern, etwa Judicaël Perroy, sowie dem französischen Gitarristen Antoine Fougeray und dem deutschen Gitarristen Gerhard Reichenbach.

Barocke Meisterwerke in neuem Gewand, beispielhaft etwa Bachs Präludium Nr. 1 in C-Dur aus dem ersten Teil des Wohltemperierten Klaviers.

Die Überraschung des Abends war dann der gemeinsame Auftritt beider Künstler, bei dem sie eine eigens für dieses Yellow-Lounge-Konzert geschaffenen Bearbeitung von Fritz KreislerLiebesleid” für Violine und Gitarre spielten. 
Ein stimmungsvoller Abend mit toller Lichtinstallation eingebettet in passende Sounds vom DJ-Duo Cle + Eva Be (LoYoTo) sowie VJ Videogeist, der für schöne Visuals sorgte. Live gestreamt und für alle, die dabei waren, unvergesslich.
 

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