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Max Richter
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Anstellen, abschalten, durchschlafen – Max Richters "Sleep" erscheint in seiner achtstündigen Urfassung als durchgehender Stream

Max Richter
© Mike Terry
15.03.2018

“Kaufst du noch oder streamst du schon?” Bei Film- und Musikfreunden ist das schon keine Grundsatzfrage mehr. Alle tun es. On-Demand-Streaming ist das Phänomen unseres Jahrzehnts. Die Technologie passt perfekt in unsere Zeit der ständigen Erreichbarkeit, der Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit und der Dauer-Dienstleistung, in eine Welt, die ständig rauscht, vibriert und strahlt, die nicht mehr schläft. 

Max Richter schrieb “Sleep” für den ruhelosen Homo Digitalis

Beim Streaming ging es bisher immer um die Unterhaltung: die spannendste Serie, die peppigste Musik. Aufmerksamkeit ist die Währung des Internets. Dass wir die Technologie aber auch zum Abschalten, zur Ruhe kommen, zur wertvollen Regeneration nutzen können, zeigt der Erfolg von Schlafmusik im Netz. Manche Clips mit weißem Rauschen und Naturgeräuschen kratzen an der Milliardengrenze, nur Superstars wie Adele bekommen noch mehr Views bei Youtube.

“Sleep” bildet ab, was ein Baby im Bauch der Mutter hört

Richters Wiegenlied für Klavier, Streichquintett, Elektronik und Gesangsstimme, das die Gesamtdauer eines guten Nachtschlafs ausfüllt, ist hier ein Novum, denn “Sleep” begleitet den Hörer nicht nur beim Ein-, sondern auch beim Durchschlafen. Achteinhalb Stunden wiegt Richter den Schlafenden sicher in seinem Klangbett. Wie dieses beschaffen sein muss, klärte er vorab zur Komposition mit dem amerikanischen Neurowissenschaftler David Eagleman ab: keine hohen Töne, nichts oberhalb von ein paar Hundert Hertz. Ein Beat von etwa 40 Schlägen pro Minute, das entspricht einem sehr sanften Ruhepuls. Hallräume, ewig gehaltene Streichertöne, in Watte gepackte Piano-Arpeggios, minimalistisch-ornamentaler Gesang, in Zeitlupe absteigende Skalen. Es sei “die akustische Umgebung eines Fötus in der Gebärmutter”, erklärte Richter einem Redakteur des Zeit-Magazins. Die Musik sei “so sanft und trance-einflößend, das man gar nicht verhindern könne, in einen Entspannungszustand zu geraten”, kommentierte das Wall Street Journal.

Richter lag mit “Sleep” richtig, das zeigt der internationale Erfolg des Werks

Die Kurzfassung “From Sleep”, die 2015 auf physischem Tonträger erschienen ist, hat sich traumhaft verkauft. Neben seinen “Blue Notebooks”, seiner Bearbeitung von Vivaldis “Vier Jahreszeiten” und seinem jüngsten Ballettwerk “Three Worlds – Music from the Woolf Works”, ist “Sleep” das bekannteste Werk des britischen Komponisten. Mit der Neuveröffentlichung wird Richter sicher noch viele weitere Hörer erreichen, denn ein Stream ist  handlicher als die bereits erschienene CD-Box, die Blue-ray oder der Download.

Richter hat die Langversion von “Sleep” live getestet

Für die Veröffentlichung wählte Richter den Weltschlaftag 2018 – organisiert vom Weltverband für Schlafmedizin – ein perfektes Datum, auf das der preisgekrönte Neo-Klassiker lange hinarbeitete. In den vergangenen Monaten hat der gefeierte Filmkomponist (“Waltz with Bashir”, “Lore”, “Taboo”) sein längstes Opus live aufgeführt, um zu erkennen, wie es funktioniert. Die Presse berichtete begeistert über die Konzerte in Berlin, London, Sydney, Madrid und in der Pariser Philharmonie. Das Publikum teilte seine Erfahrungen bei #oneworldsleep mit. Der jüngste Termin war am 12. März beim South by Southwest-Festival (SXSW) in Austin, Texas. Wer da nicht mit im Feldbett lag, braucht deswegen keine schlaflosen Nächte zu haben. Einfach den Stream anschalten, abschalten, einschlafen, durchschlafen, ohne Unterbrechung. Endlich!

Sleep
RICHTER Sleep (8h version)
11. Dez. 2015

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