Aus heutiger Sicht ist klar: Frédéric Chopin revolutionierte das Klavierspiel. Seine kühne Harmonik, seine aufregenden rhythmischen Experimente, seine eingängige und zugleich komplexe Melodik schufen einen neuen Standard, der neben Beethoven und Schubert die musikalische Sprache der Romantiker grundlegend veränderte. Besonders deutlich wird das, wenn man sich sein Klavierwerk umfassend zu Gemüte führt und es von den größten Pianisten der vergangenen Jahrzehnte präsentiert bekommt. Die Sammlung „Klavierwerke Solo & Klavierkonzerte“ im Rahmen der preiswerten Einsteigerserie „Eloquence“ ermöglicht auf 10 CDs einen umfassenden Überblick, mit Stars von Claudio Arrau bis Ivo Pogorelich, die sich dem polnischen Genius gewidmet haben.
Einerseits war es eine glamouröse Karriere. Frédéric Chopin (1810–49), Sohn eines aus Frankreich stammenden Sprachlehrers und einer Polin, war bereits als Achtjähriger derart virtuos am Klavier, dass er bei Konzerten das Publikum zu Begeisterungstürmen hinriss. Kaum ein Jahrzehnt später war er europaweit bekannt, als Pianist, der übrigens ein ausgezeichneter Improvisator gewesen sein muss, und zunehmend auch als Komponist. Auch wenn seine Klavierkonzerte nicht die revolutionäre Kraft der Solo-Klavierwerke hatten, so öffneten sie ihm doch den Weg in die Akzeptanz der Musikkritik. Und von 1831 an wiederum wirkte er vom Pariser Exil aus, geflohen vor den Repressionen des konservativen Metternich-Systems, das Polen unterdrückte, als Star der Salons und Fixstern kultureller Kreise, zu denen auch Franz Liszt, Hector Berlioz oder Heinrich Heine gehörten. An Tuberkulose erkrankt zog Chopin sich 1848 zunächst nach Mallorca zurück, kehrte aber für Tourneen nach England und Schottland zurück und starb 1849, viel zu jung, in Paris.
Sein Stil hat veränderte die Musikwelt verändert: Der Belcanto der boomenden Oper und das Unmittelbare der polnischen Folklore inspirierten seine Melodieführungen. Die Ornamentierung und rubato-bezogene rhythmische Differenzierung, die modulationsreiche und chromatische Harmonik, überhaupt die gesamte binnenstrukturelle Ausarbeitung seiner Stücke, die, etwa im Fall der Nocturnes und Mazurken, neue Untergernes zur Blüte führte, machten sein Werk einzigartig und zu einer umfassenden Impulsquelle für die gesamte Musik des 19.Jahrhunderts.
Kein Wunder also, das die erste Liga der Klavierkünstler sich regelmäßig mit den Meisterstücken des rastlosen, romantischen Genies auseinandersetzt. Die auf 10 CDs versammelte Zusammenstellung der Solo-Klavierstücke und Konzerte in der Reihe „Eloquence“ kann daher auf Koryphäen wie Claudio Arrau und Vladimir Ashkenazy, Adam Harasiewicz und Daniel Barenboim, Arturo Benedetti Michelangeli und Ivo Pogorelich, Emil Gilels und Yundi Li zurückgreifen, um die Schaffenskraft Frédéric Chopins zu feiern. Die limitierte Auflage zum konkurrenzlos günstigen Preis bietet eine einmalige Chance, in den musikalischen Kosmos des Revolutionärs einzutauchen – zumal da sämtliche Aufnahmen nach dem neuesten Stand der Technik klanglich aufbereitet worden sind.
Alle CDs aus der Serie Eloquence finden Sie unter www.klassikakzente.de/eloquence
Kennen Sie schon die Chopin Jubiläumsseite? www.Chopin−200.de