Musikdirektor Andris Nelsons und sein Boston Symphony Orchestra feiern ihre zehnjährige Zusammenarbeit und präsentieren ihren gefeierten Schostakowitsch-Symphonienzyklus,
im Gedenken an den 50. Todestag des Komponisten
Die außergewöhnliche Anthologie enthält zudem:
• die gesamten Klavier-, Violin- und Cellokonzerte von Schostakowitsch,
dargeboten von Yuja Wang, Baiba Skride und Yo-Yo Ma
• und seine Oper Lady Macbeth von Mzensk, mit Kristine Opolais, Brenden Gunnell,
Peter Hoare und Günther Groissböck
»Kein Orchester könnte Schostakowitschs Musik besser spielen als das BSO«
OperaWire
Es war ein Mammutprojekt: Alle 15 Symphonien von Schostakowitsch sollten eingespielt werden. 2015 machten sich das Boston Symphony Orchestra und sein damals frisch ernannter Musikdirektor Andris Nelsons an die Arbeit. Zehn Jahre, vier GRAMMY Awards® und unzählige begeisterte Kritiken später veröffentlicht Deutsche Grammophon nun den gesamten Zyklus als Teil einer herausragenden Anthologie von Schostakowitschs Werken. Eine dramatische und faszinierende Klangwelt tut sich auf, dank des engen Rapports zwischen Orchester und Dirigent, die die Musik von Schostakowitsch zum Mittelpunkt ihrer ersten gemeinsamen Dekade machten.
Neben den bereits erschienenen Symphonien und Bühnenmusiken enthält die Sammlung auch Neuaufnahmen der Klavier-, Violin- und Cellokonzerte von Schostakowitsch und die erste kommerzielle Audioveröffentlichung seit fast 20 Jahren seiner einzigen abendfüllenden Oper Lady Macbeth von Mzensk. Die Pianistin Yuja Wang, die Geigerin Baiba Skride und der Cellist Yo-Yo Ma sind in den Konzerten zu hören, während Lady Macbeth von Kristine Opolais, Brenden Gunnell, Peter Hoare und Günther Groissböck angeführt wird. Das Team des legendären Hollywood-Produzenten Shawn Murphy und des leitenden Tonmeisters des BSO Nick Squire sorgte für den erstklassigen Klang dieser Aufnahmen aus der Boston Symphony Hall. Die Anthologie erscheint am 28. März 2025 als 19-CD-Set und digital – pünktlich zum 50. Todestag des Komponisten.
Die Veröffentlichung der Symphonie Nr. 10 und der Passacaglia aus Lady Macbeth von Mzensk bildete im Juli 2015 den Auftakt des Projekts. »Kraftvoll und meisterhaft gemacht«, urteilte Gramophone. Das Album gewann einen GRAMMY® als »Best Orchestral Performance«, ebenso wie die nächsten beiden Alben der Reihe, das dritte wurde außerdem in der Kategorie »Best Engineered Album, Classical« ausgezeichnet. Die letzte der sechs Veröffentlichungen mit den Symphonien Nr. 2, 3, 12 und 13 erschien im Oktober 2023. »Der Zyklus war eine monumentale Leistung«, so das Fazit der Sunday Times, »diese letzte Einspielung ist gleich den anderen sowohl aufwühlend als auch beredt.«
Schon vor der Aufnahme der verbleibenden Symphonien kam man auf den Gedanken, das Projekt um Interpretationen von Schostakowitschs sechs Konzerten zu erweitern. Yuja Wang läuft in den beiden so gegensätzlichen, im Abstand von 24 Jahren entstandenen Klavierkonzerten einmal mehr zu dynamischer und ausdrucksstarker Form auf. Thomas Rolfs vom BSO übernimmt im Ersten den Trompetenpart.
Schostakowitsch schrieb seine beiden Violinkonzerte für seinen Freund David Oistrach, wobei er das düstere Erste jahrelang – bis nach Stalins Tod – nicht zur Aufführung brachte. Baiba Skride macht sich nun beide Werke zu eigen, die Pyrotechnik des Ersten ebenso wie das stark Reduzierte des Zweiten.
Kein Geringerer als Yo-Yo Ma spielt die beiden Cellokonzerte. Das Erste komponierte Schostakowitsch wiederum für einen Freund, diesmal für Mstislaw Rostropowitsch, während er sich das Zweite zum eigenen 60. Geburtstag schenkte, Resignation und Trauer spricht daraus. »Dieses Stück ist heute so aktuell wie damals«, erklärte Yo-Yo Ma dem Publikum vor der Darbietung in der Symphony Hall. »Ich denke, Schostakowitschs künstlerische Wahrheit war es, zur Stimme jener zu werden, die keine Stimme hatten.
«Die letzte Ergänzung dieser großen Retrospektive auf Schostakowitschs Schaffen ist Lady Macbeth von Mzensk, die konzertante Aufführung aus der Symphony Hall wurde im Januar 2024 mitgeschnitten. 90 Jahre zuvor erlebte die Oper in Leningrad ihre Uraufführung, dort wie international umjubelt. Anfang 1936 besuchte Stalin eine Aufführung in Moskau, er hingegen war nicht begeistert, »Chaos statt Musik« hieß es schon zwei Tage später in der Prawda. Schostakowitsch wurde erstmals diffamiert, er schrieb nie wieder eine Oper und Lady Macbeth verschwand für 40 Jahre aus dem Repertoire. Hier nun bringen die Sopranistin Kristine Opolais, die Tenöre Peter Hoare und Brenden Gunnell und der Bass Günther Groissböck sowie der Tanglewood Festival Chorus gemeinsam mit dem BSO und Nelsons eine »glühende Aufführung« auf die Bühne, so Bachtrack. Die Oper »toste in viszeralem Zorn … und war ein großartiger Abschluss des langjährigen Schostakowitsch-Projekts«, so der Boston Globe. »Das Orchester wusste, was zu tun war, und lieferte. Lady Macbeth verlangte nach einem kolossalen Ensemble … Nelsons holte das Beste aus ihm heraus.«
»Die Musik von Schostakowitsch war immer präsent während meiner Arbeit mit dem Boston Symphony Orchestra«, resümiert Nelsons die Arbeit mit dem Orchester. »Wir sind unglaublich stolz, das Genie von Dmitri Schostakowitsch mit allen seinen Symphonien, Konzerten und der Oper Lady Macbeth von Mzensk derart zu feiern. In seiner Musik spiegelt sich, was es bedeutet, Mensch zu sein. Zehn Jahre lang seine Werke mit einem so außergewöhnlichen und vielseitigen Orchester wie dem Boston Symphony Orchestra zu erkunden, war ein großes Privileg und eine wahre Freude. Darüber hinaus hatten wir das Glück, die Bühne mit einigen der talentiertesten Solistinnen und Solisten der Welt zu teilen, darunter Yuja Wang, Yo-Yo Ma, Baiba Skride und die fantastischen Stimmen von Lady Macbeth von Mzensk. Diese Edition ist eine Hommage an Schostakowitschs großes Erbe, die Kunstfertigkeit und das Engagement aller Beteiligten kommt darin zum Ausdruck.«