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Giuseppe Verdi
Giuseppe Verdi

Dustin Hoffmans Regiedebüt „Quartett“: Hommage an die Würde des Alters und die Musik Giuseppe Verdis

Quartett - der Film
31.01.2013

Kurz vor seinem Tod soll Giuseppe Verdi auf die Frage, welches Werk er für sein größtes halte, geantwortet haben: „Mein Altersheim in Mailand.“ Erschüttert von den tragischen Schicksalen einst erfolgreicher Opernstars, die ihren Lebensabend in bitterer Armut fristen mussten, hatte der Komponist 1896 die Residenz La Casa di Riposo per Musicisti in Mailand gegründet. Noch heute existiert das als Casa Verdi berühmt gewordene Haus. Aktuell beherbergt es 45 Bewohner, stolze 103 Jahre alt ist die älteste Bewohnerin.

Angeregt von einer Dokumentation (‘Il bacio di Tosca’ des Schweizer Regisseurs Daniel Schmid) über das auf Verdis Gründung zurückgehende musikalische Altenheim entstand Ende der 1990er Jahre das Theaterstück „Quartett“. Nach dem Erfolg seines Bühnenwerks entschloss sich Autor Ronald Harwood, es zu einem Drehbuch umzuarbeiten. Mit dem darauf basierenden gleichnamigen Film, der nun in den deutschen Kinos erscheint, gibt ein besonderer Senior sein Regiedebüt: Hollywood-Schauspieler Dustin Hoffman . Im Mittelpunkt des Films des 75-Jährigen steht eine Gruppe von Bewohnern des Beecham House, einer Altersresidenz für ehemalige Opernsänger.

Wie in jedem Jahr bereiten sich Cecily (Pauline Collins), Reginald (Tom Courtenay) und Wilfred (Billy Connolly) auf den 10. Oktober vor, wo das traditionelle Konzert zum Geburtstag von Giuseppe Verdi stattfindet. Doch diesmal ist alles anders: Das Trio wird durch die Ankunft von Opernstar Jean (Maggie Smith) aus dem Takt gebracht. Sie tritt nachwievor mit den Allüren einer Diva auf und weigert sich, bei dem geplanten Konzert mitzuwirken. Das von vielen bereits sehnsüchtig erwartete Konzert rückt immer näher, doch ohne Jean können Cecil, Wilf und Reggie nicht auftreten.

Wie gelingt es Persönlichkeiten, die ein Leben lang im Rampenlicht standen, ihren Lebensabend in Würde zu meistern? Dieser Frage geht Dustin Hoffmans Film nach. Unter seiner Regie wandelt das großartige Ensemble von „Quartett“ gekonnt zwischen komödiantischer Leichtigkeit und feinsinnigem Drama. Kunst und Wirklichkeit, die Schwierigkeiten des Älterwerdens und große Gefühle in der Welt der Musik verbinden sich hier zu einem gelungenen Kinoerlebnis, das nicht nur ältere Kinobesucher anspricht.

Das Spektrum des Soundtracks ist mit Musik von Pop über Operette bis zur großen Opern- und Konzertliteratur weitgespannt. Wesentliche Akzente setzen entsprechend der Handlung die Kompositionen von Giuseppe Verdi. Zu hören sind Auszüge aus Aufnahmen mit weltberühmten Interpreten und Orchestern, wie etwa den Berliner Philharmonikern und dem London Symphony Orchestra, sowie Gesangsstars wie Dame Joan Sutherland, Luciano Pavarotti, Edita Gruberova und Brigitte Fassbaender. Die Originalkompositionen für den Film stammen von Oscar-Preisträger Dario Marianelli. Der Soundtrack zu „Quartett“ erscheint bei Decca und ist ab sofort im Handel erhältlich.

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