Giuseppe Verdi schrieb 1875, wenn es nach ihm ginge, „dürfte ein junger Mensch, der zu komponieren beginnt, nie daran denken, Melodiker, Harmoniker, Realist, Idealist, Zukunftsmusiker zu sein oder was sonst der Teufel an pedantischen Formeln erfunden hat. Melodie und Harmonie dürfen in der Hand des Künstlers nur Mittel sein, um Musik zu Stande zu bringen – und wenn einmal der Tag kommt, an dem man nicht mehr von Melodie und Harmonie, von deutscher und italienischer Schule, von Vergangenheit und Zukunft der Musik spricht, dann wird wohl das Reich der Kunst erst beginnen.“ Hier spricht ein Komponist, der auf der Höhe seiner Kunst stand und es zugleich verstand, auf die Bedürfnisse des Publikums einzugehen. Man nannte den Verfasser dieser kraftvollen Worte einen Mann des Volkes, einen Komponisten, dem es gelang, die Oper zum Spiegel der menschlichen Existenz zu machen.
Die Faszination seiner Musik ist ungebrochen. Welches Opernhaus, einschlägige Musiklabel oder Verlagshaus hat Verdis 200. Geburtstag nicht zum Topthema 2013 erklärt? Der TV-Sender Arte geht dem Phänomen Verdi am 20.10. mit einem Thementag auf den Grund. Gezeigt werden u.a. historische Aufnahmen großer Verdi-Interpreten, eine Auswahl der schönsten Arien des Meisters und eine Konzertaufnahme des Requiems aus der Mailänder Scala mit Anja Harteros, Elīna Garanča, Jonas Kaufmann, René Pape und Dirigent Daniel Barenboim, die seit August bei Decca erhältlich ist.
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