Er ist bekannt für seinen extrem hohen Anspruch. Mit seinem Schostakowitsch-Projekt hat sich Andris Nelsons ein besonders ambitioniertes Ziel gesetzt. Das Boston Symphony Orchestra, das Andris Nelsons seit 2014 als Musikdirektor leitet, soll die spirituelle Kraft der Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch in ihrer ganzen emotionalen Vielfalt zur Geltung bringen. Kein Gefühl, so Nelsons, dürfe ausgelassen werden.
Es gehe darum, die ganze Tiefe, auch die Verzweiflung Schostakowitschs auszuloten. “Diese Symphonien bringen das ganze Spektrum der menschlichen Natur zum Ausdruck”, so Andris Nelsons. Dazu gehört auch die Einsamkeit des Komponisten, die er durchleiden musste, als er in Stalins Visier geriet. Wie durch ein Wunder brechen sich aber gerade in den verzweifelt anmutenden Sinfonien des Komponisten tröstliche Momente Bahn. Es ist da etwas, “das uns sagt, es gibt im Leben mehr als Tragik und Verzweiflung, einen höheren Sinn”, so Nelsons begeistert.
Mit den beiden Grammy-gekrönten Auftaktalben des Sinfonien-Zyklus konnte Nelsons die Klassikwelt bereits in Begeisterung versetzen. Umso gespannter darf man auf das neue Album sein, das für den 6. Juli 2018 angekündigt ist und mit der kraftvoll pulsierenden Sinfonie Nr. 4 und der geheimnisvoll düsteren Sinfonie Nr. 11 des russischen Komponisten aufwartet. Andris Nelsons ist stolz auf sein Orchester: “Sie spielen diese Symphonien mit großer Inspiration und Hingabe.”
Ab 15. Juni kann das Album vorbestellt werden. Dann steht den Hörerinnen und Hörern als Vorabtrack bereits das ergreifende Largo aus der Sinfonie Nr. 4 in c-Moll zur Verfügung – auf Spotify und AppleMusic zum Streamen, auf iTunes zum Download.