Ungehört seit den 1950er Jahren ruhten diese Aufnahmen in den Archiven von Deutschlandfunk Kultur, nun sind diese Einspielungen Fricsays mit dem RIAS Symphonie Orchester, welches das erste nach dem Krieg gegründete Orchester in Berlin war, endlich wieder erhältlich.
Auf vier CDs werden hier Kompositionen Mozarts, den Fricsay für den „größten musikalischen Denker aller Zeiten“ hielt, präsentiert und durch Texte von Fricsay selbst sowie ein Essay von Wolfgang Stähr ergänzt. Dem Medium Radio sprach Fricsay in der Nachkriegszeit, in der eine nachhaltig traumatisierte Bevölkerung in seinen Augen und Ohren gleichzeitig besonders enthusiastisch auf Musik reagierte, besondere Bedeutung zu und war davon überzeugt, mit dieser Ausstrahlung ein Fundament für ein besseres Verständnis von Mozarts Musik legen zu können.
Die nicht nur unter historischen Gesichtspunkten beindruckenden, sinfonischen Aufnahmen werden durch zwei Arien (Don Giovanni, “Mi tradì quell’alma ingrata”, Le nozze di Figaro, Sull' Aria ) von Suzanne Danco und Rita Streich ergänzt. Sie zeigen, warum Fricsay, auch wenn seine Aufnahme-Karriere kaum 12 Jahre währte, auch heute nicht nur bei Kennern Ausnahmestatus genießt.