Gemeinsam mit dem mit dem Chamber Orchestra of Europe unter der Leitung des französischen Dirigenten Emmanuel Krivine bringt Maria João Pires in den Klavierkonzerten Nr. 1 und Nr. 2 von Frédéric Chopin viele brillante Nuancen zum Leuchten. Besonders ihre sensiblen und differenzierten Phrasierungen geben den bekannten Konzerten individuelle Charaktertiefe und offenbaren die ganz persönliche Interpretation der portugiesischen Musikerin. Aus ihrer sinnlichen Spielweise spricht eine große künstlerische Reife und Ausdruckskraft und so bekommt man den Eindruck, dass in der neuen Edition der gesamte solistische Erfahrungsschatz von Maria João Pires kulminiert.
30 Konzerte hat Mozart für sein Lieblingsinstrument das Klavier komponiert, viele dieser außergewöhnlich schönen Werke hat Maria João Pires im Laufe der Jahre für die Deutsche Grammophon eingespielt. Die neue Edition präsentiert alle sieben Konzert-Aufnahmen und ist zugleich die wertvolle Dokumentation einer ganz besonderen kreativen Zusammenarbeit. Denn mit Ausnahme des Klavierkonzertes Nr. 23, das in der legendären Aufnahme von 1995 mit dem Mozarteum-Orchester Salzburg unter der Leitung von Frans Brüggen vertreten ist, stand ansonsten bei allen Aufnahmen Claudio Abbado neben dem Flügel am Dirgentenpult. Maestro Abbado hat gemeinsam mit Maria João Pires eine ganz eigene Klangsprache für Mozarts Klavierkonzerte erfunden. Glasklar, transparent und flexibel in den Tempi – hinreißend emotional.
Die Klangkörper, die Maria João Pires begleiten, sind zudem die besten internationalen Orchester von Rang und Namen. Gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern spielt Maria João Pires Mozarts Klavierkonzerte Nr. 14 und 26, die Konzerte Nr. 17 und 21 hat die Pianistin mit dem Chamber Orchestra of Europe aufgenommen und bei den Klavierkonzerten Nr. 20 und 27 wurde sie vom Orchestra Mozart mit anrührender Innigkeit ganz wunderbar detailverliebt begleitet.
I-tüpfelchen der Mozartaufnahmen ist die Einspielung der Konzertarie “Ch’io mi scordite…” (KV 505) – glänzende Solistin ist dabei die Sopranistin Christine Schäfer. Die Besonderheit der Konzertarie ist jedoch vor allem die Beteiligung des obligaten Klaviers, das aktiv ins Konzertgeschehen einbezogen wird.
In Robert Schumanns Klavierkonzert in a-Moll op. 54 aus dem Jahr 1845 webt Maria João Pires an den Tasten vielfarbige Fäden, deren klangvolle Leuchtkraft fabelhaft mit dem sinfonischen Teppich des Chamber Orchestra of Europe harmonieren. Ihre Beziehung zur Musik wird nicht dadurch geprägt, dass sie jemand von ihren Ansichten überzeugen will, sondern dadurch, dass sie sich selbst in den Dienst der Musik stellt, um einen Dialog zwischen den Menschen und der Kunst herzustellen. In Robert Schumanns Klavierkonzert kann man dieses Bedürfnis deutlich spüren. Maria João Pires lässt mit der kontrastreichen hochromantischen Musik beim Hören facettenreiche Bilder entstehen, deren Erzählwillen einen ganz unmittelbar erreicht. So entsteht eine Musik die nahbar ist, ohne den elitären Hauch vergeistigter Abgehobenheit.