Was mag wohl passieren, wenn man einen ehemaligen Punkrocker und New Waver mit einer der besten HipHop- und Neo-Soul-Bands der Gegenwart zusammenführt? Elvis Costello und The Roots geben die brillante Antwort auf “Wise Up Ghost”, einem furiosen, abenteuerlichen und höchst unterhaltsames Crossover-Album, das schon jetzt in der Presse als der Überraschungscoup des Jahres gefeiert wird. Bei NPR Music hieß es: “Das Album klingt wie die besten von Costellos Sachen und wie nichts, was er je zuvor gemacht hat… Es ist sexy Musik zu angsteinflößenden Themen wie Machtmissbrauch und Manipulation.”
“Die Roots sind eine großartige Band mit einem sehr weiten musikalischen Horizont”, sagt Elvis Costello. “Ich hatte das Gefühl, dass mit dieser Band alles möglich sein würde… Wir hatten anfangs keine Ahnung, welche Form die Zusammenarbeit annehmen würde, ob wir nur einen Song oder eine EP oder was auch immer machen würde. Aber die Ideen purzelten nur so aus uns heraus und sie schienen durch einen gemeinsamen rhythmischen und lyrischen Ansatz miteinander verbunden zu sein.” “Ausgesprochen kraftvolle Songs müssen schon im Rohzustand kraftvoll klingen”, sagt Thompson, der schon Alben von Größen wie Al Green und Booker T. Jones produziert hat. “Also setzen wir unsere Ideen zunächst nur mit Schlagzeug und Klavier um. Und wenn sie in dieser Zwei-Mann-Kombination überzeugten, begaben wir uns aufs nächste Level und brachten die Band ins Spiel.” Und die wiederum gab den Songs einen Sound, der am ehesten an den kinematographischen Funk erinnert, den etwa Curtis Mayfield und Isaac Hayes in den frühen 1970er Jahren produziert hatten.
So harmonisch wie die Aufnahmen verliefen, so kontrovers sind die Emotionen in Costellos Texten. In ihnen geht es um Visionen von modernem Chaos und Verhängnis, um eine von Gier und Täuschung geprägte Kultur. “Ich hatte nicht geplant, über solche Trostlosigkeiten zu schreiben”, sagt Costello, “aber man kann doch nicht die Dinge verleugnen, die man sieht und fühlt. Wenn man aus dem Fenster schaut, den Fernseher einschaltet, eine Zeitung aufschlägt… stößt man auf all diese trostlosen Geschichten. Sie existieren wirklich. Ich erzähle nichts noch nie Dagewesenes. Es scheint, dass wir uns damit abgefunden haben, wie die Dinge sind, dass wir die Vorstellung akzeptiert haben, dass andere den Preis für unsere eigene Zufriedenheit zahlen müssen. Das war schon einmal anders, wir hatten früher größere Ziele. Und mir wäre es lieber, wenn wir wieder etwas hätten, auf das man sich freuen könnte.” Mit “Wise Up Ghost” liefern Elvis Costello und The Roots der Musikwelt nun genau dies: ein Album, auf das man sich freuen kann und an dem man noch sehr lange Zeit Freude haben wird.
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