Das Zürcher Kammerorchester zählt zu den führenden Klangkörpern im Bereich der Kammermusik und feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum hat das Schweizer Ensemble zum Anlass für ein festliches Album genommen, das unter dem Titel “Serenades” drei klassische Werke beinhaltet, die zum Kernrepertoire des Orchesters zählen. So interpretiert das Kammerorchester darauf unter Leitung seines Musikdirektors Daniel Hope je eine Streicherserenade von Peter Tschaikowsky, Edward Elgar und Wolfgang Amadeus Mozart und gewährt einen intensiven Einblick in seine facettenreiche und fein ausgewogene Klangkultur. Das Album erscheint am 4. Dezember digital bei Deutsche Grammophon.
Gleich drei gewichtige Streicherserenaden finden sich auf dem neuen Album des Zürcher Kammerorchesters, die die Vielgestaltigkeit der Gattung ebenso aufzeigen wie die ausgereifte Interpretationskunst des Ensembles. Zu Beginn steht mit der “Serenade für Streicher in C-Dur, Opus 48” von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky ein spätromantisches Werk, das 1880 uraufgeführt wurde und im ersten Satz deutlich Bezug nimmt auf den Stil Mozarts. Besonders populär ist unter den vier Sätzen insbesondere der zweite Satz, ein inniger Walzer. “Je größer das Streichorchester, desto besser! Dies entspricht genau meinen Intentionen”, schrieb Tschaikowsky selbst über die gewünschte Aufführungspraxis dieser Serenade – das Kammerorchester folgt seiner Anweisung weniger mit der Größe, denn mit der Intensität und Dichte der klanglichen Ausdeutung.
Nach Tschaikowsky erklingt auf dem Album die dreisätzige “Serenade für Streicher op. 20”von Edward Elgar, die dieser 1892 komponiert hat und die mit jugendlichem Charme und musikalischer Innigkeit in den Bann zieht. Besonders eindrucksvoll ist hierbei das Larghetto, der tiefsinnige zweite Satz der Serenade.
Am Ende des Albums steht mit der “Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur KV 525” von Wolfgang Amadeus Mozart eines der wohl berühmtesten Stücke überhaupt, das von seinem Schöpfer selbst in dessen Werkverzeichnis als “Eine kleine Nachtmusik, bestehend in einem Allegro. Menuett und Trio.-Romance. Menuett und Trio, und Finale.−2 violini, viola e bassi” betitelt wurde. Mit seiner melodischen Schönheit, der kunstvollen Stimmführung und der ausgereiften Proportionierung und Ausgestaltung der einzelnen Sätze krönt dieses Stück in der Interpretation des Kammerorchesters das Jubiläumsalbum.
Das Zürcher Kammerorchester blickt auf eine ebenso lebendige wie erfolgreiche musikalische Geschichte zurück. 1945 von Edmond de Stoutz gegründet, reicht sein Repertoire heute vom Barock bis zu zeitgenössischen Werken. “Diese Musiker sind so vielseitig wie ein Chamäleon!”, sagt Daniel Hope über das wendige Ensemble, dem er bereits seit September 2016 als Musikdirektor vorsteht. Für Hope ist die Leitung des Klangkörpers eine “Herzensangelegenheit”, wie er sagt, und immer wieder aufs Neue sei er überwältigt von der breiten Palette des Klangs. Äußerst flexibel, von satt bis reduziert, sei das Orchester in der Lage, ganz unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten auszuloten. Selbst äußerst vielseitig in seinen Projekten, ist Hope diese Vielfalt sehr nahe und das Ergebnis der Zusammenarbeit ein großer Erfolg. Das Album “Serenades” wird im Jubiläumsjahr 2020 zur eindrucksvollen Dokumentation dieser facettenreichen Klangkultur des Kammerorchesters. Transparent und wendig, musikantisch und farbenreich durchdringen die Musiker die drei verschiedenen Serenaden und feiern unter Leitung von Hope ein musikalisches Fest.