Es war ein Paukenschlag. Als die 200 CDs umfassende Mammut-Ausgabe “Mozart 225 – The New Complete Edition” im Vorjahr erschien, da herrschte bei Publikum und Fachpresse Einigkeit. Was Deutsche Grammophon hier in Kooperation mit der Stiftung Mozarteum Salzburg auf die Beine gestellt hatte, konnte mit Fug und Recht als die opulenteste, die am besten designte und informativste Werkschau gelten, die dem musikalischen Schaffen von Wolfgang Amadeus Mozart je gewidmet wurde.
Dass sich diese Edition, die aus Anlass des 225. Todestages von Wolfgang Amadeus Mozart erschien, vor allem für eingefleischte Mozart-Liebhaber, Sammler und unverdrossen an physischen Produkten festhaltende Hörerinnen und Hörer eignete, war dabei von Beginn an klar. Deshalb entschied sich das Gelblabel, nach und nach digitale Bündel aus der Großedition zu veröffentlichen und so ein breiteres Publikum an dem faszinierenden Projekt teilhaben zu lassen.
Insgesamt 26 digitale Pakete sollen bis Ende 2017 erscheinen. 17 sind davon bereits auf dem Markt. Jetzt erscheinen drei weitere, in deren Zentrum nicht zufällig der nachdenkliche, der feierliche Mozart steht. Mit Blick auf Ostern lohnt es sich allemal, den besinnlicheren Nuancen Mozarts nachzuspüren und sich von seinen feierlichen Klängen tragen zu lassen. Entgegen einem weitverbreiteten Vorurteil, das Mozart auf die Rolle des leichtfüßigen Tänzers reduziert, schuf der Salzburger Komponist Werke von überwältigender Tiefe.
Ein eindrucksvolles Zeugnis hierfür ist das digitale Bündel mit geistlicher Musik. “Complete Sacred Music” enthält sämtliche Kompositionen, die Mozart auf dem Feld seines geistlichen Schaffens verfasste, darunter seine eindringlichen Messen und sein berühmtes Requiem. Insgesamt 22 Stunden geistlicher Musik bietet das Paket, dargeboten von Sängergrößen wie Peter Schreier (Tenor) oder Anne Sofie von Otter (Mezzosopran) und Meisterchören wie dem Monteverdi Choir unter Leitung von John Eliot Gardiner.
Auf mehr als 6 Stunden bringt es das Bündel mit Mozarts Händel-Arrangements. Der Wiener Klassiker liebte Händel, und es bereitete ihm eine unbändige Freude, den hinreißenden Melodien und Harmonien des barocken Komponisten eine sattere Klanggestalt zu verleihen und sie dem Zeitgeschmack anzupassen. Auf “Complete Handel Arrangements” erlebt man das famose Resultat. Ergreifend: die Chöre und Arien des Messias, hier mit Sängergrößen wie der legendären Sopranistin Edith Mathis oder dem berühmten Bassisten Theo Adam.
Ein Who is Who großer Solisten bietet auch das Paket mit Kammermusik. Jahrhundertpianisten wie Vladimir Horowitz, Alfred Brendel oder Grigory Sokolov zieren diese Sammlung, die es auf insgesamt sieben Stunden Mozart bringt und mit einer absoluten Kultaufnahme aufwartet: einem Live-Mitschnitt von Mozarts Klavierduett in C-Dur (K. 521), interpretiert von Sviatoslav Richter und Benjamin Britten. Schon diese Aufnahme aus dem Jahre 1966 macht das digitale Bündel “Legendary Chamber Performances” zu einem Hör-Erlebnis ohnegleichen.