Mozart lebte und starb in einer Zeit, in der Komponisten ihre Werke für ganz bestimmte Anlässe komponierten, und er wäre wahrscheinlich sehr erstaunt angesichts der Verehrung, die heutzutage viele Musiker und Musikliebhaber seinem Ruvre entgegenbringen. Der gebürtige Salzburger zeigte schon sehr früh eine phänomenale Begabung für die Musik. Sein Vater Leopold war ein renommierter Geiger und versah seinen Sohn mit einer gründlichen musikalischen Ausbildung, bevor er mit ihm Konzertreisen zu den Fürstenhöfen Europas unternahm. Leopold hoffte auf eine Anstellung seines Sohnes als erster Musiker des Erzbischofs von Salzburg, doch mit 25 ertrug Wolfgang die geistige Enge des Prälaten und seiner Residenzstadt nicht länger und ließ sich als freier Musiker in Wien nieder. Seine Werkliste verzeichnete bereits einige hundert Kompositionen, darunter auch diverse Meisterwerke, doch im nächsten Jahrzehnt schuf er mit den Opern Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Così fan tutte und Die Zauberflöte einige der genialsten, hellsichtigsten und vielschichtigsten Musikstücke aller Zeiten. Hinzu kamen etliche außergewöhnliche Instrumentalkompositionen: Symphonien, Klavierkonzerte (mit denen er sich selbst als Tastenvirtuose profilieren konnte), Quartette und Quintette (er war auch ein fähiger Geiger) und vieles andere mehr. Sein früher Tod im Alter von nur 35 Jahren gilt vielen als die größte Tragödie der Musikgeschichte.
Am 27.01.1756 geboren in Salzburg als Sohn des Geigers und fürstbischhöflichen Kammermusikers Leopold Mozart und seiner Frau Anna Maria Mozart, geb. Pertl.
1760
Zusammen mit seiner vier Jahre älteren Schwester Maria Anna, genannt “Nannerl”, erhält Wolfgang vom Vater ersten Musikunterricht.
1763
Die Familie Mozart begibt sich mit ihren “Wunderkindern” auf eine dreieinhalbjährige Konzertreise.
1767
Erste Kompositionen. “Apollo et Hyazinth” in Salzburg, “Bastien et Bastinne”.
1769
Uraufführung von “La finta sempice”. Im Dezember erste Italien-Reise mit dem Vater.
1772
Hieronymus Colloredo wird neuer Fürsterzbischof in Salzburg. Anläßlich seiner Weihe wird “Il sognio del Scipione” uraufgeführt.
1774
Im März kehrt Mozart von seiner dritten Italienreise nach Salzburg zurück, bald darauf reist er zum ersten Mal nach Wien.
1775
Reise nach München zur Aufführung von “La finta giardiniera” in Anwesenheit des Vaters und der Schwester. Mozart komponiert sein erstes Klavierkonzert.
1777
Mozart kündigt seinen Dienst als Konzertmeister der Salzburger Hofmusik auf. Das Amt hätte ihn auf Dauer an Salzburg gebunden. Ende September reist er mit der Mutter über Augsburg und Mannheim nach Paris.
1778
Im März Ankunft in Paris. Dort stirbt am 3. Juli seine Mutter. Mozart reist im September zurück. Er verläßt Paris erfolglos und tief bekümmert.
1781
Nach der Uraufführung des „Idomeneo“ am 29.1. in München realisiert sich Mozarts Hoffnung auf eine Festanstellung dort nicht.
1782
“Die Entfühung aus dem Serail” in Wien (Burgtheater). Am 4. August Heirat mit Konstanze Weber. Sein Vater ist gegen die Verbindung.
1785
Vater Leopold besucht den Sohn in Wien. Es wird das letzte Zusammentreffen der beiden.
1786
UA von „Figaros Hochzeit" am Wiener Burgtheater.
1787
Aufführung des „Figaro" in Anwesenheit Mozarts in Prag. Am 29.10. wird ebenfalls in Prag „Don Giovanni" aufgeführt – ein überwältigender Erfolg. Entstehung der letzten, der Jupiter-Sinfonie.
1789
Unter finanziellem Druck besucht Mozart Dresden und Berlin. Dort Kompositionsauftrag für sechs Streichquartette (die „Preußischen“) und Klaviersonaten von König Friedrich Wilhelm II.
1790
UA von „Così fan tutte" im Wiener Burgtheater. Am 19.2. stirbt Josef II. Sein Nachfolger Leopold II. interessiert sich weit weniger für Musik. Dennoch fährt Mozart zur Kaiserkrönung nach Frankfurt am Main.
1791
Am 4. März steht Mozart zum letzten Mal auf einem Konzertpodium. Am 6.9. UA von “La clemenza di Tito” am Prager Nationaltheater, am 30.9. UA von “Die Zauberflöte” im Theater auf der Wieden in Wien. Sein „Requiem" bleibt unvollendet.
05.12.1791
Mozart stirbt gegen 1.00 Uhr früh und wird schon am nächsten Tag auf dem Friedhof St. Marx in einem Massengrab beigesetzt. Schon bald darauf war nicht mehr feststellbar, wo er begraben liegt.