Ratlosigkeit der Kritik ist meistens ein gutes Zeichen. Denn sie verweist darauf, dass ein Künstler mit seiner Arbeit aus dem Standarddiskurs der Beurteilung herausgetreten ist und den Branchenprofis Hausaufgaben aufgibt. Matthew Herbert beispielsweise hat im Rahmen der Reihe Recomposed Mahler Zehn einer Bearbeitung unterzogen, die die Süddeutschen Zeitung “ein Klangkunstwerk über den Tod” nannte und bei dem selbst das sonst so spitzfindige Magazin “The Wire” über Fragmentierungen und Jahrhunderttraditionen räsonierte, so als wisse man nicht wirklich, was tun mit dem sperrigen Stück.
Herbert selbst sieht seine Botschaft pragmatischer. In einem Interview mit der Blog-Seite Zero-inch bringt er die eigene Arbeit folgendermaßen auf den Punkt: “Ich wollte nicht die Melodie, Harmonie oder Grundstruktur der Stücke re-komponieren, weil ich das Gefühl hatte, dem nichts Essentielles hinzufügen zu können. Was ich aber habe und Mahler nicht hatte, ist ein Aufnahmestudio. Ich weiß nicht, wie die klassische Welt reagieren wird, aber eine meiner Hoffnungen ist es, dass ihr die Bedeutung der Aufnahmemöglichkeiten selbst klar wird. Denn es steckt ein derart faszinierendes Potential darin, die Geschichte in einer Art zu verstärken, die man mit einem Orchester nur sehr schwer erzeugen kann”. Das vollständige Interview finden Sie hier. Das vollständige Interview finden Sie hier.
Erfahren Sie mehr über Matthew Herbert und Symphony X auf der offiziellen Website von Recomposed.