Man hört ihm gerne zu, wenn er erzählt. Seong-Jin Cho hat eine weiche Stimme und eine äußerst angenehme Art, wenn er aus seinem Musikerleben berichtet. In Südkorea wird er wie ein Popstar von jungen Fans umjubelt und hat sich mittlerweile weltweit einen Namen erspielt, den man mit Virtuosität und feinsinnigen Interpretationen verbindet. Der hochtalentierte junge Pianist hat in der Vergangenheit nicht nur den renommierten Chopin-Wettbewerb in Warschau abgeräumt, sondern als Deutsche Grammophon Künstler mit hinreißenden Aufnahmen von sich reden gemacht.
Im Gespräch mit Sarah Willis geht es neben dem Umgang mit der konzertfreien Coronazeit auch um Lampenfieber, spielerische Vorlieben und um Seong-Jin Chos aktuelles Soloalbum “The Wanderer” mit Werken von Schubert, Liszt und Berg. Kurzweilig und unterhaltsam, so vergeht das Gespräch der beiden Musiker im Flug, die auch einige Gemeinsamkeiten entdecken. Zur Krönung gibt Sarah Willis eine kleine Einlage auf ihrem Horn – und nimmt Seong-Jin Cho das Versprechen ab, dass er beim nächsten Besuch die Einleitung von Tschaikowskys Klavierkonzert selbst auf dem Horn intonieren wird.