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Biografie: Hotel

22.02.2005

Moby

Neues Album “Hotel” am 14. März

Moby. International gefeierter Pop-Erneuerer. Vielgesichtiger Musik-Einzelgänger. Punkrock-Überlebender. Rave-Pionier. Undergound-Ikone. Platten-Millonär. Housemusic-Connaisseur. Grammy-Kandidat. Filmmusik-Komponist. Superstar-DJ. Techno-Titan. Polit-Agitator, Weltstar-Remixer, Über-Gott-und-die-Welt-Quasselstrippe, Simpsons-Fan.

“Hotel” ist Mobys erstes Album seit seinem 2002er Erfolgswerk “18”. Damals hatte Moby mit der für ihn typischen Bescheidenheit seine Befürchtung geäußert, der phänomenale Erfolg seines 1999er Albums “Play”, von dem letztlich weltweit 10 Millionen Exemplare über die Ladentische gingen, würde sich als Zufallstreffer erweisen. Wenn es überhaupt noch eines Beweises bedurft hätte, dann zeigten weltweit 4 Millionen verkaufte Einheiten von “18”, dass diese Befürchtungen völlig unbegründet waren.

In den drei Jahren zwischen der Veröffentlichung des letzten und des neuen Albums ist Mobys Leben alles andere als ruhig verlaufen. So ist er z.B. mit US-Präsidentschafts-Kandidat John Kerry aufgetreten, wurde öffentlich von Eminem angegriffen und hat gemeinsam mit den HipHop-Altmeistern von Public Enemy eine Anti-Kriegs-Single aufgenommen. Nebenbei hat er auch noch sein bis dato packendstes, gefühlvollstes und insgesamt rundestes Album eingespielt. Das trägt den Namen “Hotel” und wird am 14. März in Deutschland veröffentlicht.

Aufgenommen hat Moby sein neuestes Opus fast im Alleingang – nur Sängerin Laura Brown und Live-Schlagzeuger Scott Frassetto lieferten hier und da die notwendige Unterstützung – in seinem New Yorker Heimstudio. Doch trotz des sparsamen Einsatzes technischer Mittel ist das Album – bei dem Moby übrigens erstmals komplett auf den Einsatz von Samples verzichtet hat – ein echtes Meisterwerk geworden. Mit “Hotel” hat sich Moby seinen Platz im Olymp des Alternative Rock gesichert, an der Seite seiner Freunde und persönlichen Vorbilder R.E.M., New Order und David Bowie.

Hotel California (The Eagles), Hotel Yorba (The White Stripes), Heartbreak Hotel (Elvis Presley), Blue Hotel (Chris Isaak), Morrison Hotel (The Doors), Joshua Tree Motel (U2), Hotel Motel (OG Spanish Fly) – die Faszination, die das Tour-Leben im Allgemeinen und der Aufenthalt in diversen Absteigen im Speziellen auf Musiker ausübt, gehört sicherlich zu den bestdokumentierten Aspekten des Rock´n´Roll-Lebens. Für Moby bedeutet “Hotel” sowohl intellektuelle Bestandsaufnahme als auch Beschreibung eines gewissen Gefühlszustandes.
“Was mich an Hotels am meisten fasziniert, ist das Gefühl, das einen beschleicht, wenn man in ein Hotelzimmer kommt”, erklärt Moby. “Jedes Mal kommt es einem so vor, als ob man die erste Person wäre, die dieses Zimmer betritt. Dabei weiß man, dass ein paar Stunden zuvor vielleicht noch jemand in diesem Bett Sex hatte, Leute ihre Beziehung beendet oder die Toilette benutzt haben. In Hotels spielen sich die intimsten Dinge ab, trotzdem wirken sie immer anonym. Alle 24 Stunden wird ein Hotel komplett gesäubert. Es klingt vielleicht ein wenig merkwürdig, aber ich finde, dass es sich mit der menschlichen Natur ganz ähnlich verhält.”

Am Anfang und Ende von “Hotel” stehen zwei mitreißende Instrumentals. “Hotel Intro” und “Homeward Angel” sind zwei klassische Elektro-Symphonien typisch Mobyscher Prägung. Das dutzend Songs dazwischen erinnert hingegen klanglich an das goldene Zeitalter des New Wave in den späten 70ern und frühen 80ern. Eine Zeit, in der junge Bands auf der Suche nach modernistisch-unterkühlten Sounds neue Höhen erklommen – inspiriert durch die brutalen Sounds von David Bowies Berlin-Phase einerseits und Giorgio Moroders futuristisch-glatte Disco-Klänge anderseits. “Als Jugendlicher war ich besessen von der Musik von New Order, Joy Division, David Bowie und Echo And The Bunnymen” erzählt Moby. "Die Cold Wave zwischen 1979 und 1983 hat mich extrem fasziniert, und auch nach all den Jahren, die seitdem vergangen sind, bin ich immer noch ein großer Fan dieser Ästhetik, dieser Mischung aus elektronischer Musik und Rock-Elementen. Das war Tanzmusik, die sich durch geradezu schmerzhaft emotionale Qualität auszeichnete. Bei vielen der Songs auf “Hotel” hatte ich die Sisters Of Mercy, Joy Division oder New Order im Hinterkopf."

Den sichtbarsten Beweis für diese musikalische Seelenverwandtschaft liefert die ebenso üppige wie zart-entspannte Coverversion von New Orders 1982er Klassiker “Temptation”, die übrigens von Bernard Sumner höchstpersönlich abgesegnet wurde. Moby hat die legendären Post-Punker aus Manchester in den vergangenen Jahren remixed und sie sogar bei einigen Live-Auftritten als Gitarrist begleitet. Die kraftstrotzende Techno-Rock-Hymne “Spiders” wiederum ist eine Hommage an David Bowie, welcher für Moby sowohl Nachbar und Freund als auch sein größtes musikalisches Vorbild ist. “Mir fällt kein anderer Musiker des 20.Jahrhunderts ein, der Popkultur und -musik mehr beeinflusst hat als David Bowie”, meint Moby. “Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass ohne Bowies Einfluss keine der Platten, die wir heute lieben, so klingen würde, wie sie es tun. Ich habe Adelige getroffen, Fürsten, Herzöge und Prinzen, aber niemand von diesen hatte die majestätische Ausstrahlung von Iman und David Bowie. Für mich sind die beiden die ungekrönten Könige der Welt, in der wir leben.”

“Hotel” enthält mehrere Stücke mit politischer Aussage, wobei “politisch” weniger die große Politik meint, als vielmehr Betrachtungen zu diversen gesellschaftlichen Entwicklungen und zwischenmenschlichen Verhaltensweisen. Ein Beispiel dafür ist “Beautiful”, ein – in eine trügerisch-süßliche Melodie verpackter – trockener Kommentar zum bizarren Kult um Promi-Pärchen. Gleichzeitig spiegelt “Hotel” die tiefen sozialen und ideologischen Spannungen wieder, denen die US-amerikanische Gesellschaft in den letzten Jahren ausgesetzt war und immer noch ist. Im letzten Jahr unterstützte Moby John Kerry im Wahlkampf, brachte dem demokratischen Präsidentschafts-kandidaten sogar die Gitarrengriffe zu Johnny Cashs Country-Klassiker “Ring Of Fire” bei. Mobys waches politisches Bewusstsein zeigt sich auch auf dem verführerischen, Mantra-artigen “Lift Me Up”, einem Song, auf dem Moby vor den Folgen des Fundamentalismus warnt, der die Welt von Washington bis Baghdad in den letzten Jahren überzieht. “Sowohl durch Amerika als auch durch die Welt insgesamt geht ein Riss”, erklärt Moby. "Zahlreiche Experten haben versucht, eine Erklärung für diese Spaltung zu finden. Manche begründen sie mit den unterschiedlichen Wertevorstellungen von Stadt- und Landbe-völkerung, andere geben einen Interessenskonflikt zwischen Küsten- und Inlandsbewohnern als Ursache an.

Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu hochtrabend, aber meiner Meinung verläuft der Riss zwischen denen, die die Komplexität unserer Welt akzeptieren und denen, die nach einfachen Lösungen für diese komplexen Fragen suchen. Die heutige Welt ist ausgesprochen kompliziert. Sie ist aus Billionen von Variablen zusammengesetzt und ändert sich mit rasender Geschwindigkeit. Manche Menschen kommen mit dieser Situation gut zurecht, aber viele haben auch Angst davor. Ich denke, dass genau das der Grund für den Aufschwung fundamentalistischer Ideen ist. Sowohl in der christlichen als auch in der islamischen Welt gibt es Leute, die Trost in alten Sicherheiten suchen, die ihrerseits auch nie wirklich sicher waren. “Lift Me Up” handelt von dieser Art Mob-Mentalität."

“Hotel” bietet mitnichten die musikalische Entsprechung zu schummrigen Hotel-Lobbys und edlen Suiten. “Very” etwa, mit seinen euphorisch pumpenden Discotronic-Rhythmen, erinnert den Hörer daran, dass Moby in einem seiner früheren Leben ein Vorreiter der Rave-Bewegung war und als solcher einer der Verantwortlichen für den weltweiten Siegeszug elektronischer Tanzmusik. Das begann bereits mit dem Erfolg seiner – millionenfach verkauften – 1991er Single “Go!”, bei der er Angelo Badalamentis gespenstisch wirkendes Twin Peaks-Thema zu einem zeitlosen Techno-Klassiker aufmunitionierte. Seine Liebe zu Underground-Rhythmen hat sich Moby über all die Jahre bewahrt und ihr immer wieder Ausdruck verliehen, sowohl unter seinem Pseudonym Voodoo Child als auch mit Remixen z.B. für New Order, die Pet Shop Boys, LFO, Orbital, Michael Jackson oder Metallica.

“Hotel” enthält aber auch einiger der eindeutigsten Lieder zum Thema “Liebe und Leidenschaft”, die Moby je geschrieben hat. Das schwerelos gleitende “Where You End” z.B. thematisiert eine erkaltete Beziehung und das damit verbundene, lang anhaltende Gefühl des Schmerzes über den Verlust der einstigen Liebe. “I Like It” wiederum ist ein langsam-schwüles Stück zum Thema Sex – ohne metaphorische Netzgardinen, schmutzig und geradeaus. Das direkteste Liebeslied des Albums ist “Forever”, ein Lobgesang auf den berauschenden Hunger des Verlangens und den Pulsschlag menschlicher Herzen. Den absoluten Höhepunkt in dieser Hinsicht bildet allerdings “Love Should”, eine klassische Stadion-Feuerzeug-Hymne und mit Sicherheit eine Standard-Nummer für spätere Zeiten.
“Es gab einen Punkt, da habe ich mit dem Gedanken gespielt, ein ganzes Album nur mit Balladen zu machen”, gesteht Moby grinsend. "Bei “Love Should” habe ich gespürt, dass meine Fähigkeiten als Sänger begrenzt sind. “Love Should” ist der Song des Albums, bei dem ich mir wünschte, irgendein großer Hollywoodproduzent würde kommen und das Stück mit einem 70-köpfigen Orchester aufnehmen. Ich finde meine Version zwar ganz gut, aber irgendwie hoffe ich auch, dass jemand, der wirklich gut singen kann, sich des Songs annimmt und eine bessere Version davon macht. Vielleicht kann ja Celine Dion das Stück in ihrer Las Vegas-Show singen, während sie auf einem Tiger über die Bühne reitet…"

Die Single Lift Me Up, VÖ am 28. Februar 2005
Das Album Hotel, VÖ am 14. März 2005

Mehr Informationen:
Dietmar Punte I Manager Press Promotion
Virgin Records / Mute Tonträger / Labels Germany www.mute.de
Leuschnerdamm 13 I D – 10999 Berlin www.moby.com
Tel.: +49–30–52003–841 I Fax: +49–30–52003–506
Email: dietmar.punte@mute.de www.emi-promotionservices.de

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Persönlich haftender Gesellschafter: EMI Group Germany GmbH
Sitz: Köln, HRB 24808 – Geschäftsführer: Niel van Hoff, Peter Ende, Duncan Bratchell

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