Berühmt geworden ist er als grandioser Chopin-Interpret. Pollini beherrscht die romantische Klavierkunst des 19. Jahrhunderts mit natürlicher Selbstverständlichkeit. Sein Markenzeichen: Er bietet virtuose, komplexe Klavierliteratur ebenso klarsichtig wie fließend sanft dar. Pollini ist ein Poet am Klavier, ein Gourmet, der stets auf Jagd nach lyrischen Kostbarkeiten ist. Das verbindet ihn mit Debussy, der auch Chopin-Bewunderer war und dessen farbenprächtige Klangkunst Pollini in den 1980er Jahren mit wachsender Begeisterung zu schätzen begann.
Der wichtigste Output dieser Beschäftigung mit dem französischen Impressionisten war Pollinis bahnbrechende Aufnahme von Debussys “Préludes I”. Sie erschien vor nunmehr 20 Jahren, und ihre soghafte Wirkung hat sowohl bei eingefleischten Pollini-Fans als auch bei der Fachpresse die Frage wachgehalten, ob der noble Italiener wohl auch das zweite Buch dieses impressionistischen Schlüsselwerks herausbringt. Jetzt ist es soweit. Am 16. Februar 2018 kommt der zweite Teil der Préludes in der Interpretation von Maurizio Pollini in den Handel.
Pollini kombiniert auf dem Album die “Préludes II” mit “En blanc et noir”, Debussys hochmoderner Suite für zwei Klaviere, die er mit seinem Sohn Daniele Pollini zur Darbietung bringt. Hieraus konnte man als ersten Vorabtrack bereits den erwartungsvoll flirrenden Kopfsatz erleben. Ab 9. Februar steht als zweiter Vorabtrack erstmals ein Stück aus den Préludes II. zum Download auf iTunes und Streamen bei Spotify sowie Apple Music bereit: die den Hörer sanft umschmeichelnden Wellenbewegungen von “Brouillards: Modéré” aus Debussys Préludes II.