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Krystian Zimerman
Krystian Zimerman

Leidenschaft für das gemeinsame Musizieren – Krystian Zimerman und die Kammermusik

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© Bartek Barczyk
10.01.2025

Gemeinsam mit Maria Nowak, Katarzyna Budnik und Yuya Okamoto 
spielt Zimerman zwei kammermusikalische Meisterwerke
Das Brahms-Album erscheint am 4. April 2025 
Hören Sie hier das Andante aus dem Klavierquartett Nr. 3 in c-Moll 
»… eine bewundernswerte Darbietung dieser beiden Werke, 
Kennerschaft und Subtilität kommen zusammen in der für Brahms so charakteristischen Mischung aus leidenschaftlichem Raptus und melancholischer Lyrik.«
ResMusica über das Konzert der Musiker in der Fondation Louis Vuitton im April 2023  

Das neue Album von Krystian Zimerman ist ein weiteres passioniertes Bekenntnis zur Kammermusik und führt direkt zu den musikalischen Wurzeln des Ausnahmepianisten. Mit seinen Kolleg:innen Maria Nowak (Violine), Katarzyna Budnik (Viola) und Yuya Okamoto (Cello) hat er zwei der drei Klavierquartette von Brahms aufgenommen. Er überzeugte das Ensemble, nicht das bekannteste der drei Quartette, Nr. 1 in g-Moll, zu spielen, sondern Nr. 2 in A-Dur und Nr. 3 in c-Moll, um diese Werke »zu den berühmtesten zu machen!« Das Album erscheint am 4. April 2025 bei Deutsche Grammophon in allen Formaten, auch als 2-LP-Edition. Bereits am 10. Januar kommt das Andante aus dem Quartett Nr. 3 heraus, gefolgt vom Scherzo aus demselben Werk am 7. März.

Es war Zimermans Vater, ein begeisterter Laie am Klavier, der seinem jungen Sohn die Liebe zur Kammermusik vermittelte. An Abenden im Haus in Südpolen spielte er mit Freunden alles, was ihnen in den Sinn kam, Walzer von Strauss ebenso wie Transkriptionen von Mahlers Symphonien. Krystian lauschte und wendete die Noten. Schon bald setzte er sich selbst ans Klavier. »Es war eine wunderbare Erfahrung, diese Leidenschaft für das gemeinsame Musizieren zu spüren und ein Teil davon zu sein«, erinnert er sich. Der Ruhm, der seinen Triumph beim Chopin-Wettbewerb 1975 begleitete, entfernte ihn später für kurze Zeit von der Kammermusik, doch dann kehrte er zu ihr zurück. In den letzten fünf Jahrzehnten hat er unter anderem mit den Geiger:innen Kyung-Wha Chung, Kaja Danczowska und Gidon Kremer zusammengearbeitet.

Die vier Musiker, die hier zu hören sind, bilden seit 2019 ein Quartett. Maria Nowak und Katarzyna Budnik lernte Zimerman in Orchestern in Polen kennen, während er dem Cellisten Yuya Okamoto erstmals bei einem Wettbewerb begegnete. Chemie und Kommunikation stimmten zwischen den vieren. »Es hat sofort funktioniert«, sagt Zimerman, »von der ersten Minute an.« Der Auswahl des Repertoires für dieses Album gingen »alle möglichen Experimente« voraus, dann entschieden sie sich für Brahms’ Zweites und Drittes Quartett. »Ich wollte etwas Herausforderndes«, sagt der Pianist, »und das Dritte Quartett liebe ich besonders.«
Aus dem Klavierquartett Nr. 2 in A-Dur, op. 26, spricht der Perfektionismus seines Schöpfers. Brahms komponierte das viersätzige Werk 1862 und brachte es mit Mitgliedern des Hellmesberger Quartetts zur Uraufführung. Zimerman und seine Musiker tauchen ganz ein in die so unterschiedlichen Stimmungen der Musik, lyrische Themen verkehren sich ins Dramatische, was markant von ihnen herausgearbeitet wird, von der Düsternis des Poco adagio des zweiten Satzes bis hin zu den tänzerischen ungarischen Rhythmen des Finales.

Fast 20 Jahre brauchte Brahms für das Dritte Klavierquartett in c-Moll, op. 60. Seine unerwiderte Liebe zu Clara Schumann inspirierte ihn zu der Musik (mehrmals legte der Komponist nahe, dass das Werk eine Darstellung von Goethes tragischem Helden Werther sei). Nachdem Brahms sich zuerst in den 1850er-Jahren an die Partitur gesetzt hatte, überarbeitete er sie 1873–74 und schrieb einen neuen langsamen Satz und ein neues Finale. Das Andante in E-Dur kreist um ein poetisches Cellothema. Es wurde bei der Uraufführung 1875 von dem berühmten Virtuosen David Popper gespielt, wobei die anderen Mitglieder des Quartetts wiederum den Komponisten selbst am Klavier begleiteten.

Anfang 2025 ist Krystian Zimerman mit dem London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle zu erleben, mit dem ihn eine langjährige musikalische Partnerschaft mit vielen preisgekrönten Aufnahmen verbindet, darunter Werke von Rachmaninow, Brahms und auch Beethoven. Im Dezember 2020 hatte er mit ihm und dem LSO einen vielbeachteten Konzertzyklus des Komponisten eingespielt. Am 14. Januar 2025 bringen sie Beethovens Viertes Klavierkonzert in der Philharmonie de Paris zur Aufführung, am 16. Januar in der Luxemburger Philharmonie. Im weiteren Verlauf der Saison gibt Zimerman Solokonzerte in der Tonhalle Zürich (15. Juni), im Luzerner Konzertsaal (20. Juni) und im Concertgebouw Amsterdam (22. Juni).

Zimerman - Brahms: Piano Quartets Nos. 2&3
BRAHMS Piano Quartets Nos. 2 & 3 / Zimerman
4. Apr. 2025

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