Deutsche Grammophon hat für den 8. September 2017 ein neues Album von Krystian Zimerman angekündigt. Der polnische Meisterpianist widmet sich darauf den späten Klaviersonaten von Franz Schubert: Klanggebilden von extrem moderner, visionärer Kraft. Zimerman spielt diese Werke bereits seit dreißig Jahren. Aber sorgsam, wie er ist, hat er geduldig auf den richtigen Moment gewartet, um dieser erstaunlich eigenwilligen, in die Zukunft weisenden Klavierkunst Herr zu werden.
Franz Schubert hat die Klaviersonaten in A-Dur (D 959) und B-Dur (D 960) kurz vor seinem Tode komponiert. Es sind vornehmlich lyrische Klangwelten von düsterer Vorahnung. Der Komponist packte seine ganze schöpferische Kraft in diese Klavierwerke, die trotz aller typisch romantischen Todeserotik eine seltsam leichte, bisweilen sogar ironische Atmosphäre verströmen. Gelegentlich brodelt diese Musik aber auch heftig. “Man meint fast schon Wagner herauszuhören”, so Krystian Zimerman in einem bewegenden Gespräch mit Jessica Duchen.
Das Gespräch mit der britischen Klassikexpertin und begnadeten Erzählerin findet sich übrigens im Booklet zu Zimermans neuem Album, das ab 28. Juli 2017 vorbestellt werden kann. Als Vorabtrack steht den Hörerinnen und Hörern dann das mitreißende Scherzo aus Schuberts Klaviersonate in A-Dur (D 959) zum Download und Streaming bereit. Die “Scherzi beider Sonaten sind ausgesprochen humorvoll”, so Krystian Zimerman gegenüber Jessica Duchen. Man darf gespannt sein, wie Zimerman diesen Humor am Flügel einfängt.