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Kian Soltani
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Kian Soltani mit Cello Unlimited auf den Spuren großer Filmmusik

Kian Soltani
© Gregor Hohenberg
30.07.2021

Der österreichisch-iranische Cellist war gerade einmal zehn Jahre alt, als er Spider-Man sah, Sam Raimis Leinwandabenteuer über Peter Parker, den mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Spinnenmann. Die Bilder und der Soundtrack fesselten ihn und weckten seine Liebe zum Film. Was Soltani aus dem Kino schöpfte, verknüpft er nun auf seinem neuen Album für Deutsche Grammophon zu einer beispiellosen Reise durch die Filmmusik. Cello Unlimited erscheint am 8. Oktober 2021 und ist eine persönliche Auswahl musikalischer Sternstunden der Leinwand, darunter Musik aus Fluch der Karibik, Der Herr der Ringe, Die Bourne Identität und The Da Vinci Code – Sakrileg.

Jeden Ton dieses Albums hat Soltani selbst eingespielt, ob emporschwingende Solomelodien oder mitreißende Perkussionseffekte, mächtige orchestrale Akkorde oder gepfiffene Gegenstimmen. Nachdem er seine Favoriten der Filmmusik ausgewählt hatte, formte er sie in seiner Vorstellung für ein überdimensioniertes Celloensemble und nahm dann jede Stimme nach dem Gehör auf.

Mehrspuraufnahmen in den Emil Berliner Studios in Berlin – ein Quantensprung zu Soltanis frühen Experimenten mit der App »GarageBand« auf seinem iPhone – erlaubten es ihm, viele Klangschichten übereinanderzulegen und frappierende musikalische Kontraste zu schaffen, ohne jemals einen Blick in Noten zu werfen. Dieser akribische, mit Herzblut verfolgte kreative Ansatz ging von Emotion und Intuition aus und basiert auf dem, wie Soltani sagt, unmittelbaren »akustischen Eindruck« der cineastischen Partituren.

Ein Jahr lang saß Soltani an seinem Projekt. Der Löwenanteil seiner Auswahl entfiel auf Musik von Hans Zimmer und Howard Shore, aber er entschied sich auch für John Powells Hauptthema aus Die Bourne Identität, das neo-barocke »Love and Death« aus Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders und eines der vielen Meisterwerke von Alfred Schnittke, »Tango« aus Elem Klimows Agonia. »Agonia einmal ausgenommen, bin ich mit all diesen Filmen aufgewachsen«, sagt Soltani. »Und sie beeindruckten mich. Ihre Musik hat mich gefesselt, immer und immer wieder habe ich mir die Soundtracks angehört. Es ist also eine ganz persönliche Diskografie. Ich könnte mir gut vorstellen, alle paar Monate neue Tracks einzuspielen, die ich im Hinblick auf die gerade beliebtesten Filmmusiken sogar gemeinsam mit anderen Musikern aufnehme. Die Möglichkeiten sind quasi grenzenlos.«

Nach seinem Lieblingsfilm befragt, nennt Soltani die Herr der Ringe-Trilogie, nicht zuletzt wegen Howard Shores oscarprämierter Musik. »Seine Stücke spielen eine unglaublich wichtige Rolle in der Trilogie – sie erzeugen nicht nur die passende Atmosphäre, sondern führen einen geradezu durch die Geschichte. Die Musik wird fast zu einer handelnden Figur oder charakterisiert die Figur in unvergleichlicher Weise, im Grunde wie in einer Oper.«

Cello Unlimited erzählt nicht nur vom grenzenlosen Reichtum der Filmmusik, sondern auch von einem Musiker, der keine Grenzen kennt, der sich hier nicht nur als meisterhafter Interpret zeigt, sondern auch als Arrangeur und Komponist. Die Titelnummer des Albums ist ein eigenes Werk Soltanis, eine virtuose Bestätigung des cellistischen Potenzials. Außer »Cello Unlimited« komponierte Soltani auch »Intermezzo: A Scene from the Past«, ein Stück, das eine melancholische Note in seine Erinnerungen an seine eigene Kindheit und an die zu Kinderzeiten gesehenen Filme bringt.

»Alles auf diesem Album wurde ausschließlich mit dem Cello gemacht«, sagt Soltani. »Sein Potenzial kennt keine Grenzen. Cello Unlimited ist eine Huldigung an dieses Instrument, aber auch an die großartige Filmmusik. Denn ihr gelingt es, Brücken zu schlagen zwischen Menschen jedes Alters, besonders aber den jungen, und der Welt der Klassik. Natürlich kann man mich einen klassischen Cellisten nennen, und als solcher habe ich schon viel gemacht: Kammermusik, Soloabende, Konzerte mit Orchester und ich habe auch als Orchestermusiker Erfahrungen gesammelt. All das sollte in dieses Album einfließen, denn hier war ich Orchestercellist, Solist und Kammermusiker. Dank der Aufnahmetechnik konnte ich tatsächlich alles zugleich sein!«

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