Daniel Hope musiziert gegen das Vergessen - "Refuge in Music: Theresienstadt"

Daniel Hopes jüdische Großeltern mussten vor den Nationalsozialisten fliehen und ein neues Leben in Südafrika beginnen. Darum gehört es seit jeher zum künstlerischen Selbstverständnis des Geigers, die Erinnerung an die Schrecken der Naziherrschaft wach zu halten. Hopes Engagement ist vielfältig. 2007 veröffentlichte er gemeinsam mit Anne Sofie von Otter, Bengt Forserg und Christian Gerhaher das preisgekrönte Album “Terezín – Theresienstadt” mit Musik, die im KZ Theresienstadt geschrieben wurde. Im darauffolgenden Jahr gab Daniel Hope im ehemaligen Flughafen Tempelhof ein Gedenkkonzert für die Opfer des Holocaust und rief mit der Kampagne “Tu was!” gegen Rassismus auf.

Im Oktober 2013 stellte Daniel Hope die DVD “Refuge in Music: Theresienstadt” vor. Sie knüpft an das Album “Terezín – Theresienstadt” an und beinhaltet ein 2012 in München aufgenommenes Konzert mit Kompositionen ehemaliger KZ-Insassen wie Erwin Schulhoff, Viktor Ullmann und Pavel Haas. Außerordentlich sehenswert ist der dazugehörige Dokumentarfilm mit Gesprächen, die Daniel Hope und Anne Sofie von Otter mit Jazzlegende Heinz Jakob “Coco” Schumann und der Pianistin Alice Herz-Sommer, zwei Überlebenden des Holocaust, führten.

Anlässlich des 75. Jahrestages der Reichspogromnacht nahm Daniel Hope in Berlin jüngst an Gedenkfeierlichkeiten in Berlin teil. Unter dem Motto “Mit uns nie wieder. Vielfalt heißt Freiheit!” trat er am 10. November gemeinsam mit Pianist Jacques Ammon und dem Streichquintett des Deutschen Kammerorchesters Berlin auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor auf. Nach einer Hommage an den jüdischen Geiger Efim Schachmeister führte Hope ein Gespräch mit dem Zeitzeugen Coco Schumann und stellte unvergessene Lieder von Künstlerinnen und Künstlern vor, die nach 1933 geächtet, vertrieben und verfolgt wurden.

Sehen Sie unser Video von der Gedenkveranstaltung mit Daniel Hope: