Tchaikovsky: The Seasons erscheint am 1. November 2024
»Sein Spiel war voller Geschmeidigkeit und Leichtigkeit im Anschlag. Doch … versteht er sich auch aufs Kraftvolle, das die sensible Phrasierung in donnernden Klang wandelt …«
The New York Times über Lius Debüt mit dem New York Philharmonic
»Für mich waren diese Aufnahmen ein Augenblick,
in dem ich meinen Gefühlen nachgehen konnte«
Bruce Liu
Deutsche Grammophon stellt das zweite Studioalbum von Bruce Liu vor. Nach dem großen Erfolg von Waves, seinem französischer Musik gewidmeten Debüt beim Label, das ihm unlängst einen OPUS KLASSIK als Nachwuchskünstler des Jahres einbrachte und seine Streamingzahlen auf über 70 Millionen schnellen ließ, hat sich der kanadisch-chinesische Pianist nun auf Musik für Klavier solo von Tschaikowsky konzentriert. Die Jahreszeiten wurden Anfang des Jahres in der Siemens-Villa in Berlin eingespielt. Auf dem Album sind diese zwölf Charakterstücke zu hören sowie die Romanze op. 5, die als Bonustrack auf der CD veröffentlicht wird, und fünf Salonstücke, die auf der Deluxe-Edition erscheinen.
Tchaikovsky: The Seasons kommt am 1. November 2024 auf CD, Vinyl und digital heraus. Sonderausgaben sowohl der LP als auch der Deluxe-Edition der CD enthalten eine signierte Artcard und sind exklusiv im DG Store zu erwerben. Die digitale Single »Juni« wird vorab am 30. August zusammen mit einem Performance-Video veröffentlicht. »August« folgt am 27. September, dann »Mai« am 11. Oktober, schließlich ein Performance-Video von »Oktober« zeitgleich mit dem Album.
Bruce Liu wurde über Nacht berühmt, als er 2021 den renommierten Internationalen Chopin-Wettbewerb gewann. Tourneen und Medienauftritte prägen seither sein Leben und doch gelingt es ihm, seine Kunst mit seiner anderen großen Leidenschaft zu verbinden, dem Sport. Im Juni erschien beispielsweise seine Einspielung der Orchesterfassung von Fire, dem offiziellen Song zur UEFA Euro 2024, produziert vom italienischen Trio Meduza. Liu war somit selten zu Hause und kaum für sich und gerade deshalb fühlte er sich zu Tschaikowskys poetischen Werken für Klavier solo hingezogen. Sie zu üben brachte ihm Ruhe, und sie entführten ihn in eine neue musikalische Welt.
Zwar sind Die Jahreszeiten Tschaikowskys berühmtestes Werk für Klavier solo, eigentlich waren sie jedoch für Amateurpianisten gedacht: Die zwölf Vignetten wurden von der russischen Musikzeitschrift Nuvellist in Auftrag gegeben und im Laufe des Jahres 1876 Monat für Monat in ihr abgedruckt, eingeleitet durch ein passendes Gedicht. Nicht in technischer Finesse, sondern in ihrer Ausdeutung liegt die Kunst. »Da es hier vergleichsweise wenige Noten gibt, muss man sich um jede einzelne kümmern«, sagt Liu. »Jede Note muss wirklich sprechen.«
Und er ergänzt: »Es kommt einem vor, als habe Tschaikowsky mit sich selbst geredet, als er die Stücke schrieb, das ist das Besondere an diesem Werk. Es verbindet das Volkstümliche, das auch seine Ballette inspiriert hat, mit der Brillanz und Extravaganz seiner Konzerte, doch hat es im Kern eine nachdenkliche und ruhige Grundstimmung.«
Die lebhaften Monate der Jahreszeiten – etwa »August: Erntezeit«, mit seinem Sinn für geschäftiges Treiben, oder das feierliche »Dezember: Weihnachten« – bilden einen Kontrast zum eher ernsten Ton anderer Stücke. Vielleicht habe das mit der Weite Russlands zu tun, vermutet Liu, oder den langen Wintern, in denen man sich einsam fühlen könne, aber eben auch Zeit zum Nachdenken finde. Liu weiß, wovon er spricht, er ist in Kanada aufgewachsen. Anders als Tschaikowsky blickt er jedoch optimistisch in die Welt. »In ›Oktober‹ hören wir diese Schwermut, vielleicht beim Gedanken an die kommende Kälte, aber in Kanada ist das ein schöner Monat mit vielen bunten Blättern.«
Das berühmteste Stück der Reihe ist »Juni: Barcarole«, Liu lernte es als Erstes kennen, noch als Kind. Es erinnert ihn an ein Nocturne von Chopin, mit seiner soliden Melodie der linken Hand, die der rechten große Freiheiten erlaubt. Das Gleiche gilt für die Romanze op. 5 mit ihrem wie improvisiert wirkenden Charakter. Tschaikowskys Nocturne op. 10 Nr. 1 und sein Un poco di Chopin gehören neben dem Valse sentimentale op. 51 Nr. 2, Rachmaninows Transkription des Wiegenlieds op. 16 Nr. 1 und Earl Wilds Transkription des »Tanzes der vier kleinen Schwäne« aus Schwanensee zu den fünf Titeln der Deluxe-Edition des Albums.
Liu spielt Die Jahreszeiten in der Saison 2024/25 im Konzert:
27. November – Liederhalle, Stuttgart · 1. Dezember – Concertgebouw, Amsterdam
3. Dezember – Théâtre des Champs-Élysées, Paris
17. Januar – Isabel Bader Centre for the Performing Arts, Kingston, Kanada
19. Januar – Royal Conservatory, Toronto · 24. Januar – Carnegie Hall, New York
27. Januar – Prinzregententheater, München · 29. Januar – Musikverein Wien
30. Januar – Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld · 31. Januar – Frankfurter Hof, Mainz