Mit seiner Interpretation von Wagners Meistwerk “Tristan und Isolde” rückt Heiner Müller das zweite, sonst eher stiefmütterlich behandelte Thema der Oper in den Fokus – den Tod.
Mit einem von Erich Wonder entwickelten minimalistischen Bühnenkonzept mit klaren geometrischen Formen, erschafft Wonder ein Gefühl der Isolation und Befangenheit. Nichts soll das Publikum vom Zentrum der Handlung ablenken.
Müllers Fokus in der Inszenierung liegt auf “Tristan und Isolde” – verkörpert durch Siegfried Jerusalem und Waltraud Meier. Mit überzeugender Gestik, Mimik und einem hohen gesanglichen Niveau ist das Duo die ideale Besetzung für Müllers einzigartige Interpretation.
Mit Matthias Hölle als Mark, Falk Struckmann in der Rolle von Kurwenal und Uta Priew als Brangäne vervollständigt Heiner Müller seine Hochkarätige Besetzung.
Die Leitung des Orchesters vertraute Müller niemand geringerem an als Daniel Barenboim. Selbst ein Wagner-Veteran, führt der Dirigent das Orchester als gäbe es kein Morgen mehr – ganz im Sinne von Heiner Müllers Verständnis von “Tristan und Isolde”.