Frühe Aufnahmen von Wagners Orchesterwerken besitzen eine besondere, mythische Aura. Fünf Giganten der Wagner-Interpretation, alle innerhalb von 20 Jahren nach Richard Wagners Tod geboren und alle mit legendären Auftritten bei den Bayreuther Festspielen aufgefallen, sind innerhalb dieser außerordentlichen Sammlung zu finden.
Besonders aufschlussreich ist der Vergleich von Hans Knappertsbuschs jugendlichem Überschwang für Polydor 1927–28 mit seinen letzten, berührenden Studio-Aufnahmen 1962 (für das Westminster Label, in Stereo). Ebenso sind mit Wilhelm Furtwängler, Victor de Sabata und Eugen Jochum Extreme der Wagner-Deutung zu erleben und aufschlussreich zu vergleichen.
Mit Karl Elmendorff (1891–1962) schließlich lässt sich ein zu Unrecht weniger bekannter Wagner-Dirigent von Gnaden (wieder-)entdecken. Er legte die ersten fast vollständigen Opern-Gesamteinspielungen Wagners vor (Tristan und Isolde 1928, Tannhäuser 1930). Die hier versammelten Ausschnitte von 1941 überraschen und schockieren fast durch ihre Intensität und unbändige Kraft.