In André Gides Roman “Die Falschmünzer” lässt sich ein betagter Abt Noten bringen, wenn er das Bett hüten muss, nicht etwa Werke der Kirchenväter oder andere Bücher. „‚Und was glauben Sie wohl, was ich mir da bringen lasse?‘“, fragt er einen Besucher. „‚Keineswegs Bach, nicht einmal Mozart – sondern Chopin (…) Das ist die reinste Musik.‘“ Frédéric Chopins Kunst beschränkte sich fast ausschließlich auf das Klavier. Diesem Instrument widmete er sein gesamtes Leben als Pianist und Komponist. Viele Werke Chopins vermitteln den Anschein eines fließenden Stroms, meint Gide. Der französische Schriftsteller sah das Einzigartige dieser Musik in der „Geschlossenheit des Melodiebaus, im unspürbaren, unbemerkten Gleiten von einem Melodieglied in ein anderes“. Virtuoso präsentiert eine Auswahl von Mazurken, Nocturnes, Walzern und Préludes, gespielt von Claudio Arrau und Vladimir Ashkenazy.