Bereits auf Anhieb ist klar: hier stimmt die Chemie. Und so nimmt eine weitere unterhaltsame Podcast-Folge ihren Lauf. Mit Wasser und Kaffee fällt der Anstoß-Akzent diesmal bescheiden aus, aber es ist ja noch früh am Tag. Die Begeisterung von Holger Wemhoff und seinem Gast sprudelt umso mehr – Rudolf Buchbinder erzählt von seiner Liebe zu Ludwig van Beethoven, der sich nicht nur im Jubiläumsjahr wie ein roter Faden durch sein künstlerisches Schaffen zieht. Mit sieben hat er zum ersten Mal ein Werk von Beethoven gespielt, mit elf Jahren ist er bereits zum ersten Mal öffentlich mit Orchester und einem Klavierkonzert aus Beethovens Feder aufgetreten. Vor allem hätte er aber gerne mal Mäuschen bei Beethoven zuhause gespielt, berichtet der Pianist schmunzelnd.
Sympathisch, reflektiert und uneitel, so gibt sich Rudolf Buchbinder als frisch gebackener Exklusivkünstler des Gelblabels durchweg gut gelaunt und begeisterungsfähig. Wenn er über sein Debüt-Projekt “Diabelli 2020” spricht, für das er jüngst Beethovens berühmte Variationen von 11 zeitgenössischen Komponisten nachempfinden ließ – oder wenn er lachend eine Anekdote über einen offenen Hosenstall auf der Konzertbühne zum Besten gibt – die neue Folge von “Lass uns über Klassik reden” gibt wieder einzigartige und spannende Einblicke in ein bewegtes Künstlerleben und macht Lust darauf, sich in die Musik zu stürzen.