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Tarmo Peltokoski
Tarmo Peltokoski

Biografie

»Achtung – hier kommt ein Genie! … Peltokoski hat nicht nur eine phänomenale Technik, sondern Energie, musikalischen Instinkt, stilistische und expressive Klarheit sowie feurige Dynamik – es verschlägt einem die Sprache« (Rémy Louis in Diapason)

Mit gerade einmal 23 Jahren kann sich der finnische Dirigent Tarmo Peltokoski rühmen, innerhalb eines einzigen Jahres Positionen bei gleich vier verschiedenen Orchestern in vier Ländern übernommen zu haben. Seine außerordentliche Begabung auf dem Podium verhalf ihm in der Saison 2020/21 zum Durchbruch und machte ihn weltweit zum Shootingstar.

Im Januar 2022 wurde er Erster Gastdirigent der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und ist damit der erste Dirigent, der diese Position in der 42-jährigen Geschichte des Ensembles innehat. In den darauf folgenden Monaten erhielt er die Berufung als Musikalischer und Künstlerischer Leiter des Latvian National Symphony Orchestra, als Erster Gastdirigent des Rotterdam Philharmonic Orchestra und als Musikdirektor des Orchestre National du Capitole de Toulouse.

Peltokoski, beim OPUS KLASSIK 2023 in der Kategorie »Nachwuchskünstler des Jahres« ausgezeichnet, wurde vom Berliner Tagesspiegel als »Jahrhundertbegabung« und »finnisches Dirigentenwunder« gefeiert. Regelmäßig zieht er Zuhörer auf der ganzen Welt mit der Tiefe und Intensität seines Musizierens in den Bann, sei es in der Oper oder im symphonischen Repertoire. Über eine Aufführung in Rotterdam schrieb das NRC Handelsblad: »Umwerfend, atemberaubend, so schön, dass einem die Tränen kommen. Schon das Schreiben darüber erzeugt wieder eine Gänsehaut. Wie er es machte, ist ein Geheimnis, aber in Rotterdam fand das schönste Konzert des Jahres statt. Tarmo Peltokoski. Merken Sie sich diesen Namen.«

Orchestermusiker wiederum heben sein Wissen und seine Vielseitigkeit hervor und sind begeistert von seinem unbedingten Willen, eine Interpretation in gemeinschaftlichem Austausch zu erarbeiten ebenso wie von seinem inspirierenden Kommunikationstalent und seinem Sinn für Humor. »Proben sind ein Gespräch«, erklärt Peltokoski. »Ständig findet eine Diskussion statt.«

Im Oktober 2023 hat der finnische Dirigent und Pianist einen Exklusivvertrag bei Deutsche Grammophon unterzeichnet – als jüngster Dirigent, den das Label je unter Vertrag nahm. Im Mai 2024 erscheint sein erstes Album mit Mozarts Symphonien Nr. 35 in D-Dur »Haffner«, Nr. 36 in C-Dur »Linzer« und Nr. 40 in g-Moll, aufgenommen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Hinzu kommen drei fantasievolle Improvisationen des Pianisten Peltokoski, die geistreichen und stilistisch abwechslungsreichen Darbietungen basieren auf je einer der Symphonien.

Zu Tarmo Peltokoskis jüngsten Debüts zählen Konzerte mit dem Hong Kong Philharmonic Orchestra, Orchestre Philharmonique de Radio France, Oslo Philharmonic, Accademia Nazionale di Santa Cecilia, The Hallé, DSO Berlin, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Konzerthausorchester Berlin, hr-Sinfonieorchester und NSO Washington. Sein Nordamerika-Debüt gab er Anfang 2023 mit dem Toronto Symphony Orchestra und im August des Jahres dirigierte er das Los Angeles Philharmonic in der Hollywood Bowl. Seinen Auftritt am Pult des Orchestre National du Capitole de Toulouse vom Dezember 2023 hat Deutsche Grammophon am 6. Januar 2024 auf STAGE+ gestreamt.

Der leidenschaftliche Wagnerianer Peltokoski schloss seinen ersten kompletten Ring im August 2022 beim finnischen Festival Eurajoki Bel Canto ab und dirigierte im darauf folgenden Frühjahr in Eurajoki Tristan und Isolde. Im Sommer und Herbst 2023 leitete er konzertante Aufführungen von Siegfried bzw. des 1. Akts von Die Walküre in Riga mit dem Latvian National Symphony Orchestra. Des Weiteren dirigierte er Mozarts Don Giovanni an der Finnischen Nationaloper in Helsinki.

Künftige Höhepunkte seiner Arbeit sind unter anderem sein erster Auftritt mit dem SWR Symphonieorchester bei den Pfingstfestspielen Baden-Baden, Aufführungen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in Bremen, Essen und Wien – wo er sein Debüt im Goldenen Saal des Musikvereins gibt – sowie Konzerte mit dem RSB im Konzerthaus Berlin. Auf seinem Terminkalender steht zudem Wagners Götterdämmerung in Riga im Sommer 2024.

Geboren im Jahr 2000, begann Tarmo Peltokoski als Achtjähriger mit dem Klavierunterricht. Seine technische Fertigkeit auf diesem Instrument und seine angeborene Musikalität deuteten auf eine Pianistenlaufbahn hin, aber als er mit elf Jahren Daniel Barenboims Aufnahme von Wagners Ring hörte, war die Entscheidung gefallen: Er wollte Dirigent werden. Seinen ersten Unterricht in der Kunst des Dirigierens erhielt der 14-jährige Tarmo beim legendären finnischen Pädagogen Jorma Panula, vier Jahre später schrieb er sich zur Fortsetzung seines Dirigier- und Klavierstudiums an der Sibelius-Akademie in Helsinki ein und wurde schon bald in die Dirigierklasse von Sakari Oramo aufgenommen. Zu Peltokoskis Mentoren zählen ferner Hannu Lintu, Jukka-Pekka Saraste und Esa-Pekka Salonen, dessen professioneller Rat Peltokoskis eigenes gründliches Studium der Opern und des symphonischen Repertoires ergänzte.

Als Pianist ist Tarmo Peltokoski unter anderem bereits als Konzertsolist aufgetreten, sein Interesse gilt zudem der Kammermusik und dem Coaching von Sänger:innen und seine Improvisationen auf dem Klavier und die Erfahrung als Komponist und Arrangeur bezeugen den Allroundkünstler. »Alles was ich jetzt tue, fing im Grunde damit an, dass ich den Verstand verlor, als ich mit elf Jahren Wagner hörte«, berichtet er. »Damals erwachte mein Interesse am Dirigieren. Daraus entwickelte sich alles.«

4/2024

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