Sophie Kauer begeisterte weltweit das Kinopublikum als Cellistin Olga Metkina in Todd Fields erfolgreichem cineastischen Drama TÁR. Die 21-jährige deutsch-britische Cellistin und Schauspielerin hat nun ihre erste EP für Deutsche Grammophon aufgenommen: Auf Unsung spielt sie Werke von Nadia Boulanger, Clara Schumann, Anatoli Ljadow und Felix Mendelssohn. Es begleitet sie der Pianist Kunal Lahiry, derzeit BBC New Generation Artist und 2021 Stipendiat der Carl Bechstein Stiftung. Unsung erscheint am 17. März 2023 digital.
Nur aus Jux bewarb sich Sophie auf den Aufruf zum Casting für TÁR, den ihr ein Freund geschickt hatte, ein Vorsprechen für die Rolle der Olga könnte immerhin eine unterhaltsame Erfahrung werden. Doch Sophie wurde aus Hunderten von Bewerberinnen ausgewählt und fand sich zur eigenen Überraschung schon bald neben der Oscarpreisträgerin Cate Blanchett vor der Kamera wieder.
Die Cellistin möchte jetzt die Fans von TÁR in ihre Welt der klassischen Musik einladen. »Das ist schön komponierte, formvollendete Musik«, sagt sie. »Bei der Qualität war ich nicht zu Kompromissen bereit. Kein Crossover als Einstieg, vielmehr wollte ich zeigen, dass gerade klassische Musik sehr zugänglich sein kann.« Der Doppelsinn des EP-Titels – Unsung – reflektiert zum einen das Liedhafte ihrer Repertoireauswahl, zum anderen ihren Wunsch, die Aufmerksamkeit auf »Musik von Komponistinnen zu lenken, auf Stimmen, die lange relativ ungehört blieben, sowie auf Stücke, die weniger bekannt sind, als sie es verdienen«.
Auf der EP sind zunächst die Drei Romanzen Op. 22 von Clara Schumann zu hören. »So warm und jugendlich«, sagt Sophie, »so viele Gefühle in dieser kurzen Zeitspanne«. Das folgende Präludium aus Ljadows Morceaux Op. 11 gleicht für sie »eisiger Trauer« und das erste von Mendelssohns Liedern ohne Worte Op. 30 »dem Augenblick, wo das Einschlafen und der erste Traum verschmelzen«.
Auf der Aufnahme ist auch das letzte der Drei Stücke von Nadia Boulanger, es wurde ursprünglich für Orgel geschrieben und später von der Komponistin für Cello und Klavier transkribiert. »Ein sehr freches Stück, gewagt und ziemlich sarkastisch, es bringt Spaß, es zu spielen«, sagt Sophie. Das Video zum Stück, das gleichzeitig mit der EP erscheint, drehte dasselbe Team, das 2022 für ein Video zu Malasana von Hania Rani und Dobrawa Czocher mit einem Opus Klassik in der Kategorie Videoclip des Jahres ausgezeichnet wurde. Hier wie dort führte Mateusz Miszczyński Regie. Anlässlich des Internationalen Frauentags kommt bereits am 8. März die Clara-Schumann-Einspielung als e-Single heraus