Sie sind Revoluzzer, Pioniere und Weggefährten: Die vier Mitglieder des SIGNUM saxophone quartets entdecken in ihrem Zusammenspiel spannende neue Welten und huldigen dem kammermusikalischen Saxophonklang in all seinen Facetten. Nun erscheint das digitale Album des außergewöhnlichen Ensembles bei Deutsche Grammophon, das unter dem Titel “Echoes” verschiedene Arrangements und Originalwerke von der Renaissance bis zur Gegenwart vereint.
“Wir sind vier Männer, die jahrelang davon geträumt haben, mit einem Saxophonquartett Kammermusik zu machen”, sagen die Mitglieder des SIGNUM saxophone quartets. Längst ist dieser Traum wahr geworden und so loten die Musiker Blaž Kemperle (Sopransaxophon), Hayrapet Arakelyan (Altsaxophon), Alan Lužar (Tenorsaxophon) und Guerino Bellarosa (Baritonsaxophon) in ihrem Spiel die einzigartigen Klangfarben des Blasinstruments aus. “Das Instrument ist unser Weg, um Emotionen auszudrücken”, so Luzar, und die Klangpalette sei enorm breit, von reiner konzentrierter Klarheit bis hin zum klagenden Lamento. Dieser Reichtum zeigt sich auch auf dem Album “Echoes”.
Der Titel “Echoes” beschreibt eindrücklich das musikalische Einswerden von Vergangenheit und Gegenwart. So haben die Musiker bewusst Werke von zeitloser Aussagekraft und intimer Musikalität ausgewählt, die – gleichwohl sie aus ganz unterschiedlichen Epochen stammen – fließend ineinander übergehen und sich in ihrem warmen Grundaura und Klangfarbe ähneln. Darunter finden sich faszinierend lichte Transkriptionen von John Dowlands “Lachrimae antiquae” und Tomaso Albinonis “Adagio”, eine berührende Interpretation von Gabriel Faurés “Pie Jesu” und dem Choral aus Hindemiths Trauermusik sowie eindrucksvolle Bearbeitungen von Werken von Philip Glass, Pēteris Vasks und Peter Gregson, gekrönt von dem eindringlich interpretierten Stück “Sarajevo” aus Ciudades von Guillermo Lago. Mit “Ab Ovo” (arr. Knoth), aus dem Album “Prehension” von Joep Beving und “On The Nature Of Daylight” aus “The Blue Notebooks” von Max Richter sind zudem Werke von zwei zeitgenössischen Komponisten auf dem Album vertreten. “Es war uns nicht wichtig, wann die Stücke entstanden sind, ob sie nun alt oder neu sind. Vielmehr ging es uns darum, dass die Musik mit der Gegenwart korrespondiert und das funktioniert bei einem Stück von Dowland genauso gut wie bei einem Stück von Beving”, so Alan Luzar, der Tenorsaxophonist des Quartetts.
Das Album “Echoes” gleicht einer musikalischen Reflexion der Gegenwart und gibt ein vielschichtiges Zeugnis des innigen Zusammenspiels, an dessen Verfeinerung und Intensivierung die vier Saxophonisten stetig arbeiten. So sagen die Musiker: “Bei unseren Arrangements geht es uns nicht darum, so nah wie möglich an den Originalklang heranzukommen. Vielmehr versuchen wir, die Hauptidee des Werks zu erfassen und diese dann in unseren ganz eigenen Farben auszuleuchten. Wenn wir unsere Herzensversion gefunden haben, ist das Ergebnis oft sehr reizvoll.” Dabei beeindruckt insbesondere der ausgewogene und fein aufeinander abgestimmte Gesamtklang des Quartetts, der ohne jede Brüche und mit großer Wärme in den Bann zieht. Entstanden in dem durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020, gleicht das Album für die Musiker selbst einem Licht am Ende des Tunnels, wie Kemperle sagt. “Für mich ist ‘Echoes’ ein wehmütiges Album mit wahnsinnig viel Energie und Licht zugleich – ich hoffe, dass die Hörer das ähnlich empfinden”.