Es sind die diskreten Farbtupfer, die kleinen Gesten, die das pianistische Werk von Claude Debussy so reizvoll machen. Der französische Komponist besaß die Gabe zur Pointierung. Er vermochte unaufdringlich Akzente zu setzen, wodurch seine schier unendliche Fülle an harmonischen Einfällen Stabilität gewann. Das passt kongenial zu dem eleganten Stil von Maurizio Pollini, dem unwiderstehlichen Chopin-Interpreten, der zwischen leidenschaftlicher Ekstase und souveräner Distanz stets das rechte Maß zu halten weiß.
Dabei verspricht Pollinis Lust an poetischen Details immer wieder pianistischen Hochgenuss. Zuletzt hat der sympathische Mailänder, der im Vorjahr seinen 75. Geburtstag feierte, dies mit noblen Interpretationen aus dem Spätwerk von Frédéric Chopin unter Beweis gestellt. Jetzt widmet er sich einer pianistischen Leidenschaft, die in den 1980er Jahren in ihm zu reifen begann. Damals spürte er mehr und mehr eine musikalische Nähe zu Claude Debussy. Auch der französische Impressionist war schließlich ein Chopin-Bewunderer.
Auch Debussy kann als pianistischer Gourmet gelten, wie er vor allem in seinen Préludes unnachahmlich demonstriert hat. Pollini präsentierte das erste Buch des Zyklus vor nunmehr 20 Jahren in einer bahnbrechenden Einspielung. Jetzt legt der große Pianist die vom Publikum schon lange ersehnte Interpretation des zweiten Teils der Préludes vor und krönt das Album mit einem weiteren Highlight: “En blanc et noir”, Debussys hochmoderne Suite für zwei Klaviere, die der weltgewandte Grandseigneur mit seinem Sohn Daniele zur Darbietung bringt.
Das neue Album von Maurizio Pollini erscheint am 16. Februar 2018. Vorbestellungsstart ist am 26. Januar. Dann steht den Hörerinnen und Hörern bereits der erwartungsvoll flirrende erste Satz aus “En blanc et noir” zum Download auf iTunes und Streamen auf Apple Music sowie Spotify bereit.