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Long Yu
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In der Musik Zuhause - Dirigent Long Yu im Interview

Long Yu
© Sophie Zhai
19.06.2019

Mit dem Shanghai Symphony Orchestra ist Dirigent Long Yu auf der ganzen Welt unterwegs und schlägt persönlich wie musikalisch Brücken zwischen seiner chinesischen Herkunft und der westlichen Musik. Im Interview spricht der Dirigent u.a. über die Kunst des Dirigierens, Kochens und Kämpfens.

1. Hätten Sie nicht den Beruf des Dirigenten ergriffen, was wären Sie geworden? 

Ein großer Maler

2. Könnten Sie wählen, in welcher Zeit hätten Sie gern gelebt?

Es wäre bestimmt interessant gewesen, während der Song-Dynastie (960–1127) zu leben, denn sie war in der chinesischen Geschichte ein goldenes Zeitalter der Künste und der Erfindungen. So viele erstaunliche Dinge wurden in dieser Epoche geschaffen oder verstärkt genutzt – der Kompass, das Schwarzpulver, der Druck mit beweglichen Lettern und das Papiergeld.

3. Welchen Komponisten der Vergangenheit würden Sie bitten, ein Stück für Sie zu komponieren?

Richard Strauss oder Gustav Mahler

4. Welchem Maler aus Vergangenheit oder Gegenwart hätten Sie gern einmal Modell gesessen?

Picasso

5. Wer ist ihr persönliches Idol – musikalisch und im Allgemeinen?

Herbert von Karajan

6. Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Mit Sicherheit eine Flasche Whiskey, ein Buch über Kampfsportarten wie Kung Fu und gute Zigaretten

7. Auf welches nicht musikalische Abenteuer würden Sie sich gern einmal einlassen?

Ein großer Koch zu sein!

8. Wie sähe Ihr ideales Publikum aus?

Ich würde mich freuen, wenn die Menschen mehr Fantasie sowie geistiges und kreatives Engagement einbrächten.

9. Welches Musikstück treibt Ihnen den Schweiß auf die Stirn?

Richard Strauss: »Also sprach Zarathustra«, »Ein Heldenleben« und »Don Quixote«

10. Welcher Komponist bzw. welches Werk wird Ihrer Meinung nach heutzutage überschätzt bzw. unterschätzt?

Nach meiner Ansicht ist die klassische Musik selbst immer noch unterschätzt!

Und ganz persönlich denke ich, dass die Musik meines Großvaters Ding Shande (1911–1995), der unter anderem in Paris bei Nadia Boulanger und Honegger studierte, mehr Interesse verdient hätte – besonders seine Klavierwerke und Lieder …

11. Wie lautet Ihr musikalisches Credo?

Wer nicht die nötige Begabung hat, sollte sich nicht in dieses Metier begeben!

12. Welches Buch liegt z.Zt. auf Ihrem Nachttisch? 

Stefan Zweig: »Sternstunden der Menschheit« und Ruth Benedict: »Chrysantheme und Schwert«

13. Mit welcher fiktiven Figur können sich sich identifizieren?

Affenkönig oder Kung Fu Panda

14. Welches der vier Temperamente – sanguinisch, melancholisch, cholerisch, phlegmatisch – entspricht Ihrem Wesen am ehesten?

Sanguinisch und cholerisch

 

Im Deutsche Grammophon Podcast “Lass uns über Klassik reden” spricht Long Yu ausführlicher über seine Ausbildung in Europa, seine musikalischen Visionen und über die Wichtigkeit der Nachwuchsförderung. Hier können Sie die Episode noch einmal nachhören.

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