Wie könnte das Klassikkonzert der Zukunft aussehen? Auch bei den zweiten Bristol Proms dreht sich alles um diese Frage. Bei dem jungen Festival erproben führende internationale Solisten neue Möglichkeiten, klassische Musik zu präsentieren. Überkommene Regeln der Etikette bleiben in Bristol eine Woche lang außen vor, um kreative Energien möglichst ungehindert fließen zu lassen und das Verhältnis zwischen Interpreten und Konzertbesuchern in unterschiedlichen Konfigurationen hinterfragen zu können. Das Publikum darf bei den Konzerten der Bristol Proms jederzeit klatschen, Getränke zu sich nehmen und ohne Blitz mit einem Smartphone fotografieren, wenn die Bilder anschließend in sozialen Netzwerken geteilt werden. “Psst!” zu sagen ist tabu.
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Höhepunkte im Programm der Bristol Proms sind eine Aufführung von Werken J.S. Bachs in kompletter Dunkelheit, ein Konzert des Musikerehepaares Lisa Batiashvili und Francois Leleux, dessen Intimität durch die Projektion von Nahaufnahmen verstärkt werden soll, und eine improvisierte Darbietung von Terry Rileys “A Rainbow in Curved Air” mit einer Lichtinstallation, die auf Schwingungen subatomarer Teilchen beruht. Daniel Hope, der mit “Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons” bereits im vergangenen Jahr dabei war, bringt bei seinem Konzertabend “Air, A Baroque Journey” neueste Technologie und Alte Musik zusammen. Mithilfe der Datenbrille Google Glass wird der Geiger seine Perspektive auf das Publikum und seine Interaktion mit den anderen Musikern während des Konzerts aufzeichnen und auf eine Leinwand projizieren.
Neben Daniel Hope und Lisa Batiashvili entsendet die Deutsche Grammophon die Künstler Avi Avital, John Eliot Gardiner und Bryn Terfel zu den Bristol Proms. Für das Label Decca treten Valentina Lisitsa und Pumeza Matshikiza bei dem Festival auf.
Die Bristol Proms 2014 finden vom 28.07. bis 02.08. statt. Hier geht es zur offiziellen Website.
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