Sergei Prokofiev war ein meisterhafter Geschichtenerzähler, der mit seiner Musik kontrast- und farbenreiche Bilder schuf. Dies zeigen insbesondere seine Kompositionen für die Bühne und den Film, die faszinierend direkt und eindringlich ausgestaltet in den Bann ziehen. Auf dem Album “Prokofiev for Two”, das am 23. März bei Deutsche Grammophon veröffentlicht wird, haben sich mit Martha Argerich und Sergei Babayan nun zwei Weltklasse-Pianisten diesen musikalischen Erzählungen angenommen. Die Transkriptionen für zwei Klaviere hat Babayan selbst geschaffen und seiner langjährigen Bühnenpartnerin und sich damit ebenso ausdrucksstarke wie virtuose Duo-Stücke auf den Leib geschrieben.
Martha Argerich und Sergei Babayan sind nicht nur musikalische Kollegen, vielmehr verbindet die beiden Ausnahmekünstler eine langjährige und intensive Freundschaft, die zu vielen Duo-Recitals in Amerika und Europa geführt hat. Die fruchtbaren Erlebnisse bei ihren gemeinsamen Konzerten ließen bei Babayan die Idee entstehen, für weitere Auftritte als Duo einige der Bühnenmusiken von Prokofiev einschließlich selten gehörter Stücke aus den Schauspiel- und Filmmusiken des Komponisten für zwei Klaviere zu transkribieren. Die dabei entstandenen Werke finden sich nun auf “Prokofiev for Two”. Alle Transkriptionen hat Sergei Babayan dabei seiner befreundeten Künstlerkollegin Martha Argerich gewidmet. So sagt er: “Dieses Projekt verdankt seine Entstehung meiner Liebe zu Prokofiev, zu Martha und zum Ballett Romeo und Julia”. Eine musikalische Liebeserklärung also, deren Intensität auch für die Hörer spürbar wird.
Es ist ein reiches und vielseitiges Programm, das Argerich und Babayan für ihr Album “Prokofiev for Two” ausgewählt haben und das bekannte ebenso wie seltener gehörte Stücke in sich vereint. Im Zentrum steht die zwölfsätzige Transkription von Stücken aus dem Ballett “Romeo und Julia”. Außerdem hat Babayan für das Album eine Suite aus sieben Stücken für zwei Klaviere aus Prokofievs Schauspielmusiken zu “Eugen Onegin” und “Hamlet”, seiner Musik zum letztlich nie veröffentlichten Film “Pique Dame” und der Oper “Krieg und Frieden” komponiert, bei der er den orchestralen Reichtum an Klangfarben eindrucksvoll auf zwei Klaviere übersetzt.
Für Martha Argerich ist das Duospiel mit Sergei Babayan “ein Stück Alchemie – eine Entdeckung”. Und in der Tat: die kraftvolle Interpretation der beiden Pianisten auf ihrem Album “Prokofiev for Two” zeugt von einer ganz besonderen Intensität und Leidenschaft und erweckt die Geschichten der Bühnenwerke fantasievoll und romantisch, dynamisch und farbenreich auf zwei Klavieren zum Leben.
Sowohl Martha Argerich als auch Sergei Babayan hatten sich bereits solistisch intensiv mit dem Werk von Prokofiev auseinandergesetzt und seine Tonsprache intim durchdrungen. Als Duo führen sie diese musikalische Expertise nun zusammen und geben mit “Prokofiev for Two” ein packendes und hoch emotionales Zeugnis ihrer pianistischen wie menschlichen Deutung des Komponisten.