Hector Berlioz war ein ebenso kühner wie fantasievoller Klangforscher, der mit seinem Werk die musikalische Nachwelt entscheidend mitgeprägt hat. So war er unter anderem für Franz Liszt und Richard Strauss ein wichtiges Vorbild und beeinflusste mit seiner Musik auch Richard Wagner. Am 8. März vor 150 Jahren verstarb der Begründer der französischen Romantik in Paris. Gleich zwei Veröffentlichungen bei Deutsche Grammophon und Decca beleuchten das schillernde sinfonische Erbe Berlioz' und machen es in ausgewählten Interpretationen faszinierend neu erlebbar.
Bei Decca wird pünktlich zum Jubiläum unter dem Titel “Berlioz Rediscovered” eine beeindruckende Box mit insgesamt 8 CDs und einer DVD veröffentlicht, welche die bahnbrechenden Aufnahmen des Philips Labels vereint, die vom Orchestre Revolutionnaire et Romantique unter der Leitung von John Eliot Gardiner gemacht wurden. Ausschließlich auf historischen Instrumenten eingespielt, berühren die Schüsselwerke des Komponisten wie etwa die “Symphonie fantastique” oder die “Messe solenelle” mit außergewöhnlicher Strahlkraft und Intensität.
Die zweite und ebenso spannende Auseinandersetzung mit dem mannigfaltigen Werk von Berlioz ist unter dem Titel “Barenboim: Complete Berlioz Recordings” bereits im Januar bei Deutsche Grammophon erschienen und beinhaltet als umfangreiche Edition mit insgesamt 10 CDs die kompletten Berlioz-Aufnahmen durch Daniel Barenboim und das Orchestre de Paris. Neben Barenboim prägen zahlreiche weitere renommierte Interpreten die verschiedenen Aufnahmen, darunter Dietrich Fischer-Dieskau, Kiri Te Kanawa und Yvonne Minton.