Zwischen Feburar 1809 und Oktober 1813 wurden insgesamt sechs bedeutende Komponisten geboren: Mendelssohn, Schumann, Liszt, Wagner, Verdi und eben Chopin. Seine pianistische Ausnahmebegabung wurde früh erkannt, und bereits als Achtjähriger gab er seine ersten Konzerte, obwohl er wenig professionelle Anleitung erhalten hatte. Mit 15 Jahren lagen seine ersten Kompositionen im Druck vor, und vier Jahre später trat er erstmals und mit großem Erfolg in Wien auf. Im folgenden Jahr verließ er Polen, um sich 1831 dauerhaft in Paris niederzulassen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte er nicht, dass die politische Entwicklung es ihm unmöglich machen würde, in sein geliebtes Heimatland zurückzukehren. In Paris genoss er großes Ansehen, und zu seinen Freunden gehörten Liszt, Berlioz, Mendelssohn, Rossini, Bellini, Balzac, Heine und Delacroix. Er war ein gefragter und gut bezahlter Klavierlehrer und verkehrte regelmäßig in den Salons des Adels und des Großbürgertums. Die meisten Werke komponierte Chopin für Soloklavier, und die schönsten davon – Balladen, Scherzos, Etüden, Mazurken, Walzer, Polonaisen, Préludes und Nocturnes – mögen zwar recht kurze Stücke sein, aber das tut ihrer inhaltlichen Fülle, ihrer brillanten Konzeption und gefühlsmäßigen Tiefe keinerlei Abbruch.