So etwas passiert immer wieder. Da wurde vor vielen Jahren eine Oper aufgeführt und landete aus unerfindlichen Gründen bald darauf in irgendeinem Archivschrank, dazu verdonnert, die Epochen zu verschlafen. Christoph Willibald Glucks “Ezio” ist so ein Fall. Um 1750 wurde das Werk in Prag uraufgeführt, mit dem Libretto des damaligen Dramatiker-Stars Pietro Metastasio, eine opera seria, wie sie die ausklingende aristokratische Ära so liebte. Anno 1763 gab es sogar noch eine Neubearbeitung für die Wiener Hofoper und dann – Schluss.
Sie schlummerte und schlummerte, bis sie vor wenigen Jahren wieder ins Interesse der Musiköffentlichkeit geriet. Und so wird sie nun erneut zu erleben sein. In der Fassung der Prager Uraufführung von 1750 hat Glucks “Ezio” am 1. Juni 2007 im Schumannsaal als Koproduktion der Deutschen Oper am Rhein und des WDR seine Wiederaufführung.
Der Countertenor Matthias Rexroth singt die Titelrolle des römischen Feldherrn in einer konzertanten Umsetzung mit der Neuen Düsseldorfer Hofmusik unter der Leitung von Andreas Stoehr. Im Rahmen der Ludwigsburger Schlossfestspiele 2007 wird wiederum die halbszenischer Version gezeigt, die für die Wiener Hofoper entstanden war. Es gibt doch nicht immer etwas zu entdecken.