Unter dem strengen Regiment seiner Moskauer Lehrer entwickelte sich Rachmaninov zu einem virtuosen Pianisten und Komponisten. Seine anfänglichen Erfolge erfuhren jedoch einen herben Rückschlag, als die Premiere seiner Ersten Symphonie zum Fiasko wurde. Dieses Ereignis und eine eher kühl aufgenommene, für den alternden Tolstoi bestimmte Privataufführung seiner neuesten Lieder durch den großen Sänger Schaliapin stürzten ihn in eine tiefe Depression, die ihn drei Jahre lang vom Komponieren abhielt. Erst nachdem er einen Hypnotiseur konsultiert hatte, kehrte schließlich sein schöpferischer Wille zurück, und der Erfolg seines Zweiten, im November 1901 uraufgeführten Klavierkonzerts bestärkte ihn darin, mit dem Komponieren fortzufahren. Nach mehreren durch zahlreiche Konzertreisen im In- und Ausland geprägten Jahren und dem Ausbruch der Revolution verließ er Russland endgültig, um sich in den USA niederzulassen, wo ihn eine brillante Karriere als Konzertpianist erwartete. Seine opulente, dunkel-romantische und unverkennbar russische Musik – insbesondere die vier Klavierkonzerte, zahlreiche vom Komponisten unvergleichlich interpretierte Solostücke sowie die drei Symphonien – hat von ihrer Popularität im Konzertsaal nichts eingebüßt; doch sein umfangreiches Ruvre umfasst auch herrliche Chorwerke und Opern.