Es erfüllt uns mit tiefer Trauer, dass Seiji Ozawa – einer der größten musikalischen Köpfe unserer Zeit und Meister der sinnlichen Klanggebung – von uns gegangen ist. Sein vielseitiges und nachhaltiges Vermächtnis an Aufnahmen bei der Deutschen Grammophon erstreckt sich über rund ein halbes Jahrhundert und umfasst die Arbeit mit führenden Orchestern auf drei Kontinenten, sowie unterschiedliche Musiktraditionen von der amerikanischen, deutsch-österreichischen, französischen bis hin zur russischen Schule.
Dr. Clemens Trautmann, Präsident der Deutschen Grammophon, teilt persönliche Erinnerungen: „Es waren Seiji Ozawas legendäre Ballettaufnahmen von „Nussknacker“ und „Schwanensee“ mit dem Boston Symphony Orchestra, die meine musikalische Leidenschaft als Kind nährten; und später als Musikstudent eröffneten mir Seiji Ozawas bahnbrechende Interpretationen von damals selten aufgeführten Werken von Berlioz, Dutillieux, Fauré oder Messiaen einen völlig neuen Kosmos – genau wie sie es auch für ein breites globales Publikum taten. Seine natürliche Eleganz und die subtil leuchtende Energie waren bei all seinen Aufnahmen und Aufführungen spürbar – selbst in den letzten Jahren, als wir das Privileg hatten, mit Seiji Ozawa und seinem Saito Kinen Orchestra das 120-jährige Jubiläum der Deutschen Grammophon in der Suntory Hall zu feiern.
Die Wärme, Großzügigkeit und der Sinn für Humor, welche Seiji Ozawa in persönlichen Begegnungen und Gesprächen ausstrahlte, gehören zu den unvergesslichsten Erlebnissen für alle, die das Vergnügen hatten ihn zu kennen. Er inspirierte so viele junge Talente mit seiner Aura, seinem Rat und seiner selbstlosen Unterstützung. Wir werden ihn sehr vermissen."