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Plácido Domingo
Plácido Domingo

Biografie

Das Jahr 2011 lässt sich mit Fug und Recht als “Domingo-Jahr” bezeichnen: Zum einen feiert der “bedeutendste Künstler unserer Zeit” (The Guardian) sein 50-jähriges Bühnenjubiläum wie auch seinen 70. Geburtstag – am 21. Januar 2011.

Domingo, 1941 in Madrid geboren und in Mexiko aufgewachsen, ist das Kind von Zarzuela-Sängern. Nach seinem Bühnendebüt 1959 in einer kleinen Rigoletto-Nebenrolle in Mexiko City feierte Domingo vor 50 Jahren sein eigentliches Hauptrollen-Debüt: 1961 als Alfredo in Verdis La Traviata im mexikanischen Monterrey. Seinen ersten internationalen Erfolg brachte ihm 1966 die Verkörperung der Titelpartie von Alberto Ginasteras El Cid-Oper Don Rodrigo an der New York City Opera.: Es war der Auftakt zu einer Karriere, in deren Verlauf er nicht weniger als 134 (!) Hauptrollen einstudieren sollte. Er blieb nicht beim italienischen wie französischen (und sogar russischen) Fach, sondern überzeugte auch mit herausragenden Leistungen als Wagners Lohengrin, Siegmund, Parsifal (auf der Bühne) sowie Siegfried und Tristan (auf CD), übernahm Partien der Barockmusik (u.a. von Händel), profilierte sich in etlichen Uraufführungen und feierte erst jüngst einen Triumph als Titelheld in Verdis Simon Boccanegra (Berlin und London), wobei er vorübergehend ins Baritonfach wechselte. Der Live-Mitschnitt der spektakulären Londoner Aufführung erscheint im November 2010 auf DVD. Als ob das noch nicht genug wäre, überschritt Domingo auch wie selbstverständlich die Grenzen der “ernsten Musik”, sang mit gleicher Überzeugung Crossover-Repertoire sowie etliche Zarzuela-Rollen – Partien der spanischen Ausprägung der Operette – und feierte zusammen mit Carreras und Pavarotti als einer der Drei Tenöre wahre Triumphe, ganz nach dem Motto: Wer wirklich singen kann, kann alles singen.

Parallel zu seiner Sängerkarriere verfolgt Domingo eine Laufbahn als Dirigent. Sein Dirigenten-Debüt gab er in der Spielzeit 1973/74 an der New Yorker City Opera mit “La Traviata”. Ein weiterer Beweis seiner Universalität ist seine Rolle als Opernintendant: So ist Domingo seit 1996 Künstlerischer Direktor der Washington Opera und übernahm im Sommer 2000 auch die Künstlerische Leitung der Los Angeles Music Center Opera.

Von Plácido Domingo gibt es inzwischen weit mehr als 100 CDs. Für EMI Classics hat er u.a. 13 Opern-Gesamteinspielungen aufgenommen. Einige CDs dokumentieren Plácido Domingo in Personalunion als Dirigent & Tenor. Aber auch Crossover-Veröffentlichungen komplettieren seine umfangreiche Diskrografie. So nahm Domingo u.a. Andrew Lloyd Webbers “Requiem” mit Sarah Brightman unter der Leitung von Lorin Maazel auf. Die New Yorker Uraufführung dieses Werks in gleicher Besetzung wurde 1984 weltweit ausgestrahlt.

Domingos Album “100 Years of Mariachi” (1999) – eine CD mit mexikanischen Traditionals – gewann im Februar 2000 einen “Grammy” in der Kategorie “Best Mexican-American Performance”. Inzwischen erhielt Domingo insgesamt 11 Grammy Awards und 2 Latin Grammy Awards. “Songs of Love”, eine Auswahl von Titeln aus Domingos “De mi alma latina (From My Latin Soul)” Vol.1 & 2 sowie “Be my Love” (beide Alben verkauften sich weltweit mehr als eine Million Mal), erschien im Januar 2001 zu Domingos 60. Geburtstag, der u.a. mit einer großen Domingo-Gala an der New Yorker Met begangen wurde. Domingos Sammlung mexikanischer, kubanischer und dominikanischer Songs (“Quiéreme Mucho”) fand 2002 auch Eingang in die deutschen Klassik-Charts.

Von 3SAT live übertragen wurde im Juli 2001 ein umjubeltes Konzert in der Berliner Waldbühne mit der jungen Stargeigerin Sarah Chang. Domingo dirigierte hier die Berliner Philharmoniker. – live mitgeschnitten als CD “Fire & Ice” erschienen. – Mit Ponchiellis “La Gioconda” legte EMI Classics im Frühjahr 2003 eine spektakuläre Neuaufnahme vor: Die Rolle des Enzo – seit Caruso Paradepartie jedes dramatischen Tenors – zählt seit Jahrzehnten zu Plácido Domingos weltweit erfolgreichsten Partien.

Nach einer mehr als 45-jährigen Karriere schloß Domingo 2005 mit einer Gesamtaufnahme von Wagners “Tristan und Isolde” eine große Lücke in seinem Wager-Repertoire. Vorausgegangen waren bereits zwei erfolgreiche CDs mit Deborah Voigt bzw. Violeta Urmana mit Szenen aus Wagners Ring. Die Tristan-Einspielung, die außerdem herausragende Sänger wie Nina Stemme, René Pape, Ian Bostdridge, Olaf Bär und Rolando Villazón unter dem Dirigat von Antonio Pappano vereint, schrieb Schallplattengeschichte. So wurde die Aufnahme u.a. mit einem der wichtigsten italienischen Preise, dem “Musica & Dischi Critics Award” sowie in der Kategorie “Best Opera Recording” mit dem “Premio del Disco” vom italienischen Klassikmagazin “Amadeus” ausgezeichnet und erhielt auch den “Preis der deutschen Schallplattenkritik 4/2005” (Kategorie: Oper) sowie den “Wagner Award” der Académie du Disque Lyrique. Darüber hinaus wurde die Aufnahme mit einem “ECHO Klassik 2006” in der Kategorie “Operneinspielung des Jahres” (Oper des 19.Jh.) ausgezeichnet. Bei den Classical Brit Awards 2006 wurde Domingo mit einem “Lifetime Achievement Award” für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Plácido Domingo, einer der weltweit beliebtesten, gefragtesten und renommiertesten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit, ist mit der Opernregisseurin Marta Ornelas verheiratet und hat 2 Söhne.

Stand: Oktober 2010

Weitere Informationen finden Sie unter
www.placidodomingo.eu & www.placidodomingo.com

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