Bariton Matthias Goerne ist einer der renommiertesten Liedsänger der Welt. Nun bringt er gemeinsam mit Pianist Seong-Jin Cho ein Album mit spätromantischen Werken von Richard Wagner, Hans Pfitzner und Richard Strauss heraus. Im Abendrot erscheint am 16. April 2021 und folgt Goernes preisgekrönten Aufnahmen der Beethoven-Lieder mit Jan Lisiecki für das Gelblabel. Somit unterstreicht er abermals sein Engagement für das Liedrepertoire in Recital und Studio mit herausragenden Künstlern von Deutsche Grammophon.
»Die Erfahrung, mit einem großartigen jungen Interpreten wie Seong-Jin Cho Lieder zu erkunden, die so beherzt davon sprechen, was es heißt, ein Mensch zu sein, ist ganz außerordentlich«, sagt Goerne. »Diese Werke sind von drei Komponisten, deren Lebenszeiten sich zwar überschnitten, die sich aber dennoch in vielerlei Hinsicht in ihrer Musik unterscheiden. Pianistische Ausdrucksstärke und Musikalität genügen nicht für dieses Repertoire, der Klang muss geführt werden in technischer Perfektion von dem Pianisten. Die Erinnerung an die Arbeit mit Seong-Jin Cho wird mich noch lange begleiten. Gemeinsam haben wir versucht, dem emotionalen Kern und dem Tiefsinn dieser zeitlosen Kompositionen Ausdruck zu verleihen.«
Den Anfang des Albums machen Wagners Wesendonck-Lieder, fünf Lieder aus den späten 1850er-Jahren, inspiriert von der Zuneigung des Komponisten zur Schriftstellerin und Dichterin Mathilde Wesendonck. Es folgen Pfitzners Vertonungen von Gedichten u. a. von Heinrich Heine und Joseph von Eichendorff. Eichendorff schrieb auch die Zeilen zu »Im Abendrot«, das der 84-jährige Strauss 1948 für seine Vier letzten Lieder vertonte; das Lied bildet den eindringlichen Abschluss des Albums. Weitere Höhepunkte sind »Ruhe, meine Seele!« und »Morgen!« – das erste und das letzte aus einem Satz von vier Liedern, die Strauss als Hochzeitsgeschenk für seine Frau schrieb, die Sopranistin Pauline de Ahna. Für dieses Album wurden auch Pfitzners »Abendrot« sowie Strauss’ bezaubernder »Traum durch die Dämmerung« eingespielt.
In den letzten vier Jahrzehnten hat Matthias Goerne immer wieder mit großen Konzertpianisten zusammengearbeitet und nicht ausschließlich mit Spezialisten für Liedbegleitung. Seine Diskografie verzeichnet brillante Könner wie Alfred Brendel, Vladimir Ashkenazy, Markus Hinterhäuser, Elisabeth Leonskaja, Daniil Trifonov, Leif Ove Andsnes und Christoph Eschenbach.