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Magdalena Kozena
Magdalena Kozena

Emotion pur – Magdalena Kožená singt Monteverdi

Magdalena Kozená
© Esther Haase / DG
17.02.2016

Was immer Magdalena Kožená in den letzten Jahren angefasst hat, es wurde zu Gold. Die tschechische Sängerin hat ein musikalisches Feingespür, das uneingeschränkte Bewunderung abnötigt. 

Überwältigende Ausdruckskraft: Magdalena Kožená

Ihre gesangliche Ausdruckskraft ist so überwältigend, dass ihr Publikum gar nicht genug kriegen kann von ihren Aufnahmen. Nichts von dem, was sie singt, klingt angestrengt. Im Gegenteil: Koženás Gesang ist der Inbegriff einer natürlichen Kraft. Bei ihr fließt es einfach. Nichts stockt, nichts kommt ihr in die Quere. Alles geht sanft und doch mit klaren Abgrenzungen ineinander über. Dabei war es, neben ihrer hohen Begabung und wundervoll warm tönenden Stimme, harte Arbeit, die sie auf diesen Gipfel der Kunst trieb. 

Außer ihren passionierten Lehrern weiß wohl nur die Künstlerin selbst, wie viel Geduld, wie viel Fleiß und Verfeinerungsarbeit nötig waren, um diesen Stand zu erreichen. Die 1973 in Brünn, im südmährischen Teil Tschechiens geborene Sängerin hat sich ihre Lorbeeren redlich verdient. Sie ist konsequent ihren eigenen Weg gegangen und hat sich nach und nach ein Repertoire angeeignet, das zu ihrem Temperament und ihrer Stimme passt.

Zurück zum Ursprung: Claudio Monteverdi

Dieser eigenwillige Zug ihrer Künstlerpersönlichkeit macht sich auch auf ihrem neuen Album bezahlt. “Magdalena Kožená – Monteverdi” ist eine glänzende Zusammenstellung von Vokalwerken Claudio Monteverdis, des italienischen Meisterkomponisten, der an der Schwelle der Renaissance zum Frühbarock steht. Magdalena Kožená kennt diese Liedkunst von Jugend auf. Im Alter von 16 Jahren gründete sie gemeinsam mit einem Lautenisten ein Ensemble für Barock- und Renaissancemusik.

“Diese Erfahrung war sehr wichtig für mich”, so Kožená im Booklet zur neuen CD, “mit Monteverdi habe ich die italienische Sprache gelernt, aber ich habe auch viel erfahren über den Stil und die Verzierungen der Musik dieser Zeit.” Deshalb ist ihre neue Veröffentlichung auch eine Rückkehr zu den Wurzeln, und wie vertraut und selbstverständlich ihr Monteverdi ist, stellt sie auf dem Album eindrucksvoll unter Beweis. Es ist, als habe Monteverdi seine Arien für Magdalena Kožená verfasst. 

Emotion pur: Liebesgefühle und Sehnsüchte

Elegant und inniglich schmiegt sie sich den von Sehnsucht und Liebesgefühlen durchdrungenen Vokalkompositionen Monteverdis an. Fulminant ist bereits der Start des Albums. Gemeinsam mit der famosen Koloratursopranistin Anna Prohaska singt sie “Zefiro torna, e di soavi accenti”, eine beschwingte Naturbeschwörung, die in eine sanfte Klage ausläuft. Ein weiteres Highlight des an Höhepunkten wahrlich nicht armen Albums ist ihr Duett mit Countertenor David Feldman. Welch eine Kraft, welch eine sinnliche Fülle, wenn die beiden “Damigella tutta bella” singen.

Eine brillante Idee dieser überaus edlen Archiv Produktion ist die Einfügung von Instrumentalwerken weiterer italienischer Barockkomponisten. Zwischen die Arien gestellt, grundieren sie wie ein weicher Teppich die Gesamtatmosphäre des Albums. So kann man immer wieder Luft holen, um sich dann erneut auf den leidenschaftlichen Gesang einzustimmen. Dabei kann der differenzierte Klang des La Cetra Barockorchesters Basel unter der Leitung von Cembalist Andrea Marcon gar nicht genug gelobt werden, wie auch die herrlichen Auftritte von Jakob Pilgram (Tenor), Michael Feyfar (Tenor) und Luca Tittoto (Bass), die in anderen Monteverdi-Stücken glänzend mit Magdalena Kožená harmonieren. Kurz: Ein Album der Extraklasse. 

 

Monteverdi - Magdalena Kožená
MAGDALENA KOŽENÁ Monteverdi
19. Feb. 2016

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