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Jan Lisiecki
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Der Zauber des Anfangs – Jan Lisiecki veröffentlicht preludes

Lisiecki Preludes Website
© Ksawery Zamoyski
15.11.2024

Das Album erscheint am 14. März 2025

Mit Werken von Bach, Chopin, Rachmaninoff, Messiaen und Górecki

Hören Sie jetzt Chopins Prélude, Op. 28 Nr. 4 in e-Moll, Largo 

»Lisiecki spielt mit sanftem Spürsinn, erhabenem Feingefühl und eher gedecktem Anschlag,
der jedoch nie die wesenhafte Klarheit verliert«

The New York Times über Lisieckis preludes-Repertoire bei seinem Recitaldebüt in der Carnegie Hall im März 2024

Kann ein Recital allein aus Präludien bestehen und dennoch tiefgründig sein? Diese Frage stellte sich der Pianist Jan Lisiecki, als er seine aktuelle Aufnahme für Deutsche Grammophon konzipierte. Angesichts von Lisieckis fulminanter Fingerfertigkeit lautet die Antwort schlicht ja. Hörer des Albums, das Chopins Zyklus Op. 28 mit Präludien von Bach, Rachmaninoff, Messiaen und Górecki vergleicht und kontrastiert, dürfen sich selbst überzeugen. Jan Lisiecki: preludes erscheint in allen Formaten am 14. März 2025. Vorab kommen vier Singles heraus: Chopins Op. 28 Nr. 4 in e-Moll am 15. November 2024, das Präludium in As-Dur, KK IVb/7 am 6. Dezember und Op. 28 Nr. 6 in h-Moll am 24. Januar 2025, gefolgt von Rachmaninoffs Op. 23 Nr. 5 in g-Moll am 25. Februar.

Wie Lisiecki anmerkt, war es Chopin, der das Präludium zu einer Gattung erhob, »indem er dessen Möglichkeit ausschöpfte, sozusagen aus jeglichem Kontext gelöst eine eigene Stimmung zu erzeugen«. Chopins 24 Préludes Op. 28, die im Wechsel alle Dur- und Molltonarten durchlaufen, machte Lisiecki daher zunächst zum Ausgangspunkt seines diesjährigen Recitalprogramms. »… eine bahnbrechende Darbietung«, konstatierte Bachtrack im Juli über ein Konzert in der Wigmore Hall, die Aufführung »offenbarte die feinsten Qualitäten dieses angesehenen Pianisten: einen augenfälligen Sinn für Poesie, guten Geschmack und dezente technische Brillanz«.

Durch zwei weitere Stücke des Komponisten verdeutlicht Lisiecki, auf welche Art und Weise Chopin das Präludium befreit. Seine Einspielung eröffnet mit dem lebhaften Präludium in As-Dur, KK IVb/7 und bringt außerdem das viel längere und meditativere Präludium in cis-Moll, Op. 45 zu Gehör. Und Lisiecki untersucht, wie andere dieses Genre auffassten, denn es war ihm wichtig, Chopins Miniaturen in einen musikalischen und historischen Zusammenhang zu setzen.

So beginnt er bei Bach, dessen Wohltemperiertes Klavier Chopins Zyklus inspirierte, und spielt aus dem ersten Teil die ersten beiden Präludien in C-Dur und c-Moll. »Ich habe lange überlegt, ob ich Bach überhaupt berücksichtigen sollte«, sagt er, »denn ich zeige ja nur einen winzigen Ausschnitt aus der unglaublichen Vielfalt seiner Klaviermusik. Mit dem Wohltemperierten Klavier prägte er das Format von Präludium und Fuge, aber diese Präludien als eigenständige Stücke neben die anderen Werke auf diesem Album zu stellen, lässt sie nochmal in einem ganz anderen Licht erscheinen.«

Um auf das Potenzial des Präludiums zu verweisen, liegt auch Rachmaninoff in der Nachfolge Chopins auf der Hand. Lisiecki interpretiert zwei Werke aus Op. 23 – Nr. 3 in d-Moll und Nr. 5 in g-Moll – sowie das berühmte Frühwerk in cis-Moll, Op. 3 Nr. 2. »Chopin und Rachmaninoff konnten beide mit dem Klavier singen und auf diese Weise lange Phrasen formen«, erklärt er. »Den enormen technischen Anforderungen bei Rachmaninoff steht seine lyrische Begabung gegenüber, seine Fähigkeit, musikalische Linien zu spinnen.«

Ebenso experimentierte Messiaen mit dem Genre. Ganz unterschiedliche Gemütszustände erkundete er im Vorspiel, ohne es als Einleitung zu begreifen. Im Alter von 20 Jahren schrieb er acht Präludien, von denen die ersten drei – La colombe« (Die Taube), »Chant d’extase dans un paysage triste« (Ekstatischer Gesang in einer traurigen Landschaft) und »Le nombre léger« (Die leichte Zahl) – hier zu hören sind.

Die jüngsten Werke auf dem Album sind das erste und das letzte von Góreckis Vier Präludien, Op. 1 (1955). Lisiecki waren sie unbekannt: »Ich liebe es, wenn ich für mich neue Komponisten und Stücke entdecke.« Auf dem Album steht Górecki neben Bach, was dem Pianisten wichtig war: »Sie haben dieselbe Vitalität und Energie, obwohl sie aus dem 20. Jahrhundert stammen, was einen reizvollen Kontrast zwischen Tradition und Moderne ergibt.«

Lisiecki hebt solche Beziehungen und Gegensätze meisterlich hervor und zeigt auf, wie sich das Genre über drei Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. »Diese anderen Komponisten haben das Präludium ganz anders aufgefasst als Chopin«, sagt er. »Ich denke, so fügt sich das Album zu etwas Ganzem.«

Jan Lisiecki spielt das Repertoire 2025 im Konzert:
20. März – Herbst Theatre, San Francisco · 21. März – Joan and Irwin Jacobs Music Center, San Diego
11. Mai – BOZAR, Brüssel · 25. & 26. Mai – Brescia & Bergamo International Piano Festival
28. Mai La Scala, Mailand · 31. Mai – National Theatre, Riga
4. Juni – Auditori i Palau de Congressos de Castelló, Castellón · 7. Juni – Théâtre des Champs-Élysées, Paris
5. Juli – Philharmonie, Essen (Klavier-Festival Ruhr) · 23. September – Auditorio Nacional, Madrid

Jan Lisiecki: Preludes
PRELUDES Jan Lisiecki
14. März 2025

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