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Esa-Pekka Salonen
Esa-Pekka Salonen

Leuchten und Dunkelheit – Das „Violinkonzert“ und „Nyx“ von Esa-Pekka Salonen

Leila Josefowicz
© Henry Fair / DG
20.09.2012

In der romantischen Epoche gehörte es dazu, dass ein Komponist auch die Orchester leiten konnte, mit denen er seine Werke spielen wollte. Felix Mendelssohn-Bartholdy ist ein gutes Beispiel für diese Mehrfachbegabung und natürlich Gustav Mahler. Heutzutage sind solche Persönlichkeiten selten geworden, insbesondere wenn es ihnen gelingt, in beiden Fächern auf gleich hohem Niveau zu agieren. Der Finne Esa-Pekka Salonen ist so eine Koryphäe.

Der Tausendsassa

Geboren 1958 in Helsinki und ausgebildet sowohl in Italien wie auch an der Sibelius-Akademie seiner Heimatstadt, startete Salonen seine Karriere als 21jähriger am Pult des Finnischen Radiosymphonieorchester, erwies sich schnell als ebenso flexibler wie versierter Dirigent und war deshalb schon bald mit internationalen Ensembles wie dem Los Angeles Philharmonic Orchestra zu erleben. Kaum hatte er damit den Durchbruch geschafft, widmete er sich bereits dem Komponieren und schrieb viel beachtete Werke wie die LA Variations (1996), Foreign Bodies (2001), Insomnia (2004), Wing on Wing (2004) oder zuletzt auch ein Klavierkonzert (2007), das schnell den Weg in die Gunst von Publikum und Interpreten fand.

Das Violinkonzert

Denn Salonens Werke sprechen an. Sie basieren auf einer Vielfalt der Einflüsse, die Impressionistisches und Abstraktes, Intimes und Dramatisches in der Waage halten. Sein Violinkonzert beispielsweise entstand 2009 für Leila Josefowicz, deren musikalische Kraft und Offenheit den Komponisten beeindruckten. Dementsprechend vielfältig sind auch die Klangfarben und Ausdrucksformen, die vom urtümlichen Grollen bis zur strahlenden Virtuosität reichen. Und natürlich war es Leila Josefowicz, die im März dieses Jahres das Konzert zusammen mit Salonen an der Spitze des Finnischen Radiosymphonieorchester für diese CD einspielte.

Die Göttin der Nacht

Dazu kommt noch ein kürzeres Stück. Nyx ist eine Orchesterphantasie zu Ehren der Göttin der Nacht, die auch als Namensgeberin Pate stand. Entstanden 2010 rundet sie das Programm um dunklere, aber trotzdem schillernde Facetten ab, wobei es Salonen gelingt, das große Ensemble selbst bei komplexen Wendungen und verwobenen Passagen transparent klingen zu lassen. Beide Kompositionen zeigen damit einmal mehr, dass hier ein Genius am Werk ist, der die musikalischen Zeichen der Zeit auf den Punkt zu bringen versteht.

Salonen: "Out Of Nowhere" - Violin Concerto (2009); Nyx (2011)
SALONEN Out of Nowhere Josefowicz
21. Sep. 2012

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Paul McCreesh
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