Die Geschichte der Deutschen Grammophon ist gesäumt von faszinierenden technischen Errungenschaften und bewegenden Künstlerbiografien. Angesichts dieser kaum überschaubaren Vielzahl an Ereignissen ist es nicht leicht, den Stoff der Historie so zu bündeln, dass er auf unterhaltsame Weise präsentiert werden kann. “State of the Art – Die Geschichte derDeutschen Grammophon” hat diese Herausforderung auf hervorragende Weise gelöst, indem das Buch Geschichte unmittelbar erlebbar macht. Hier werden keine ausschweifenden Abhandlungen geboten, vielmehr darf man sich auf eine spannende und musikalische Entdeckungsreise begeben.
Die Reise beginnt in Hannover, wo die Gebrüder Berliner im Jahre 1898 die Deutsche Grammophon-Gesellschaft gründeten. Emil Berliner war ein leidenschaftlicher Tüftler, der technologisches Geschick mit Unternehmergeist zu verbinden wusste. Seine Erfindung des Grammophons und der Schallplatte legte den Grundstein für die erfolgreiche Geschichte der Deutschen Grammophon, die in “State of the Art” ebenso anschaulich wie dokumentarischen dargestellt ist.
Das Buch wartet mit informativen Essays auf, die nicht nur an Fachleute gerichtet sind, sondern auch interessierten Laien spannendes Material an die Hand geben. So wird man behutsam in die Aufnahmegeschichte eingeführt und mit großen Künstlern der klassischen Musik vertraut gemacht. Als unermessliches Feld imponierender Erfindungen erweist sich die Geschichte der Aufnahmetechnik.
Erfindungen wie die Schellackplatte (1897), die Langspielplatte (1951), die Musikkassette (1965) oder neuere digitale Technologien unterstreichen den kreativen Reichtum dieser für den Genuss von Musik so wichtigen Apparaturen. Daneben treten in der Chronik die großen Künstler des Gelblabels lebhaft vor Augen. Koryphäen unterschiedlicher Generationen wie Herbert von Karajan oder Claudio Abbado, Anne-Sophie Mutter oder Lang Lang werden in Portraits mit spannenden Anekdoten und Fakten wiedergegeben.
“State of the Art” erschien erstmals 2009, als Jubiläumsgabe zum 111-jährigen Bestehen der Deutschen Grammophon. Jetzt veröffentlicht das Gelblabel anlässlich seines 120. Geburtstags eine aktualisierte Neuauflage des Buches. Bei einem Werk, das die Worte state of the art im Titel führt, liegt es nahe, dass es den neuesten Kenntnisstand widerspiegelt. Deshalb enthält die aktualisierte Auflage ein zusätzliches Kapitel, das die Geschichte der Deutschen Grammophon bis auf den heutigen Tag fortschreibt.
Ferner tauchen neue Interviews in dem auch äußerlich nobel gestalteten Coffee Table Book auf, das in dem Größenformat einer Vinyl-LP erscheint. Die kurzweiligen Gespräche mit Historikern, Produzenten, Ingenieuren und bisherigen Generaldirektoren waren bereits in der Erstauflage des Buches vom Publikum begeistert aufgenommen worden. Durch persönliche Erzählungen und Auskünfte vermittelt sich das geschichtliche Geschehen schließlich besonders anschaulich.
Darüber hinaus darf man sich in der Neuauflage an einer hochwertigen, auf 180g Vinyl gepressten LP erfreuen, die genauso die Vergangenheit des Labels aufleben lässt, wie sie den Zukunftsverheißungen Raum gibt. Die Zusammenstellung enthält 12 Tracks aus 120 Jahren Aufnahmegeschichte. Die erste Seite ist mit aktuellen Klassikstars wie Daniil Trifonov oder Anna Netrebko bestückt. Die zweite Seite enthält Aufnahmen von Legenden wie Enrico Caruso oder Wilhelm Furtwängler und reicht teilweise bis in die Anfänge der Tonaufzeichnung zurück.
Neben der deutsch-englischen Ausgabe kommt eine französische auf den Markt, der 7 CDs beigefügt sind. Erstmals im Handel erscheint zudem eine Edition in Mandarin/Englisch, der die gleiche LP beiliegt wie der deutsch-englischen Ausgabe.