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Musikalische Märchenwelt - "The Light Princess" erscheint als Doppelalbum

Original Cast in "The Light Princess"
© Brinkhoff/Mögenburg/Mercury Classics
07.10.2015

In enger Zusammenarbeit mit dem australischen Drehbuchautor Samuel Adamson hat Tori Amos sich mit dem düsteren Märchen von der Lichtprinzessin auseinander gesetzt, das 1864 entstanden ist und aus der Feder des schottischen Schriftstellers George Macdonald stammt. Mit großer Sensibiliät hat die amerikanische Künstlerin die berührende Geschichte in ein faszinierendes Musical verwandelt, das 2013 im National Theatre in London uraufgeführt worden ist und im Nachhinein mit derselben Besetzung noch einmal im Studio aufgenommen wurde. Mit dem Doppelalbum, das am 9. Oktober beim Label Mercury Classics erscheint, kann man sich die Musik von “The Light Princess” nun nach Hause holen. Obendrein enthält das Album mit “Highness in the Sky” und “Darkest Hour” auch zwei Songs mit Tori Amos am Klavier, die so erstmals zu hören sind.

Musikalisches Gesamtkunstwerk

Auch nach 14 erfolgreichen Studioalben war das Musical-Projekt für Tori Amos ein besonders aufregendes Unterfangen, denn es hat sie auf professioneller Ebene nun erstmalig mit der Theaterwelt in Kontakt gebracht. Ihr Mut wurde belohnt, denn die Uraufführung wurde in London begeistert vom Publikum aufgenommen. Für ihre Interpretation der Prinzessin Althea wurde die britische Schauspielerin und Sängerin Rosalie Craig mit dem “Evening Standard Award” als beste Musical-Darstellerin ausgezeichnet. Das aktuelle Album hält die erfolgreiche Produktion nun für die Ewigkeit fest. Zahlreiche Fotos und eine komplette Version des Librettos von Samuel Adamson dokumentieren als Extras im Booklet anschaulich die Entwicklung und die Uraufführung, so dass man mit dem Album auch über die Musik hinaus einen facettenreichen Eindruck von der ersten Inszenierung des Musicals bekommen kann.

Bildreiche Kompositionen

Die intelligenten Kompositionen von Tori Amos zeichnen sich neben ihrer gefühlsbetonten Klangschönheit auch durch ihre Vielschichtigkeit aus, in der man viele symbolischen Bedeutungen, historische Bezüge und verschiedene Dimensionen entdecken kann. Die Künstlerin hat in ihrer Musik schon immer viele persönliche Eindrücke verarbeitet und scheut sich nicht davor, auch tiefgründige Themen wie Tod, Verlust und andere Schicksalsschläge in ihre musikalische Gedankenwelt einzubeziehen. George Macdonalds melancholisches Märchen war deshalb der perfekte Stoff für Tori Amos, um ein ausdrucksstarkes Bühnenwerk zu kreieren, in dem die Magie der Erzählung durch die Musik zum Leben erweckt wird. Das Märchen handelt von einem Mädchen, das nicht weinen kann, weil es keine Gefühle empfindet und dadurch im wahrsten Sinne des Wortes mit den Füßen in der Luft hängt. Wenn sie schließlich weint, weil sie die Liebe kennen lernt, bringt das Gewicht ihrer Tränen sie auf den Grund. Mit ihrer Musik kreiert Tori Amos tausend verschiedene Stimmungen. “Zephyrus Call & Levity” hat etwas Ätherisches, “My Fairy Story” besticht durch seine lyrische Schönheit, “Sealand Supremacy” hat einen militärischen Charakter und “Amphibiava” erinnert mit seiner transparente Zerbrechlichkeit an Musik von Philip Glass.

Tori Amos entführt das Publikum mit “The Light Princess” in eine musikalische Märchenwelt, in der die ausdrucksvollen Klänge kongenial auf den Inhalt der Erzählung abgestimmt sind.

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