Bachs Oster-Oratorium hat in den letzten 200 Jahren längst nicht dieselbe Popularität erreicht wie seine Passionen und das gerade erst wieder in allen Kirchen musizierte Weihnachts-Oratorium. Schade eigentlich, denn es ist voller Schwung und getragen von einer fast ausgelassenen Freude über die Auferstehung.
Entstanden ist es ursprünglich nicht für das Osterfest, sondern als eine Geburtstagskantate für den Herzog Christian von Sachsen-Weißenfels. “Entfliehet, verschwindet, entweichet ihr Sorgen” (BWV 249a) hieß bei der Komposition 1725, was Bach noch im selben Jahr zur Kantate “Kommt, eilet und laufet” umarbeitete. 1738 nahm er sich das Opus erneut vor und nannte es “Oratorium”. Maria und Maria Magdalena berichten den Jüngern von der Auferstehung Christi. Sie stehen im Mittelpunkt des Werks – ganz unmittelbar und direkt wird hier das Lukas-Evangelium erzählt. Paul McCreesh und die Gabrieli Consort and Players, die mit ihren akribischen Quellenstudien zu ganz neuen, viel besprochenen Barock-Interpretationen kamen, haben das Werk gemeinsam mit dem schon lange berühmten Magnificat (BWV 243) eingespielt. Die Fastenzeit ist eine gute Zeit für Neuentdeckungen.