Der Begriff des „Zeitgenössischen“ steht in der Musik wie auch in anderen Bereichen zumeist für die Moderne, die Musik und Kunst unserer Zeit. Dass dieser Begriff aber stets im Bezug zum eigenen Blickwinkel steht, zeigt Mojca Erdmann sehr eindringlich auf Ihrer neuen CD, die im April erscheinen wird. Dort widmet sich die vom Opernglas zur „Muse der Moderne“ gekürte Sopranistin einer ganz anderen Form des „Zeitgenössischen“ – den stets in seinem Schatten stehenden Zeitgenossen Wolfgang Amadeus Mozarts.
Mit dem Titel „Mostly Mozart“ macht Erdmann mehr als deutlich, dass für sie Wolfgang Amadeus Mozart der unangefochtene Star seiner Zeit war und für sie heute noch ist. Dass es in seinem Umfeld aber zahlreiche Komponisten gab, die er – wenn sie ihn nicht sogar mitgeprägt haben – wenigstens wahrgenommen hat, zeigt sie mit dem von ihr für das Album gewählten, auf umfassenden Recherchen beruhenden Repertoire. So finden sich neben Werken Wolfgang Amadeus Mozarts auch einige von Antonio Salieri, Johann Christian Bach, Ignaz Holzbauer und Giovanni Paisiello.
Basierend auf einem Gespräch mit der Künstlerin am Tag nach der für sie mehr als nur erfolgreichen Premiere von „Cosí fan tutte“ in Baden-Baden Ende Januar, veröffentlicht die Fachzeitschrift „Das Opernglas“ bereits in der Märzausgabe eine Kritik des Albums, die deutlich zeigt, welches Potenzial in der jungen Sängerin und vor allem in ihrer bald erscheinenden Aufnahme steckt. So schreibt Rezensent Ralf Tiedemann: „Der Spagat zwischen Emotion und Kontrolle, er ist ihr gelungen. Die Pamina-Arie ist zweifellos der Höhepunkt der Aufnahme, getragen von den die Stimmung wunderbar aufnehmenden Musikern des Barockorchesters Basel ‚La Cetra’.“
Demnach steht der April bei der Deutschen Grammophon nicht nur im Zeichen Mozarts, sondern vor allem unter einem besonders guten Stern. Das Barockorchester „La Cetra“ unter der Leitung des Dirigenten Andrea Marcon veröffentlicht nämlich parallel zu Mojca Erdmanns „Mostly Mozart“ ein eigenes Album mit Ouvertüren des Ausnahmekomponisten. Beide Alben sind ab 15. April erhältlich.