Mähren, das ist die Region Tschechiens, die hinter Prag beginnt und weit, weit in den Osten reicht. Leos Janácek ist dort geboren, und wann immer man ihn fragte, bezeichnete er als Quelle seiner Musik die jäh und gewaltig hereinbrechenden Wetterumschwünge, die kraftvoll-direkte Wesensart der Menschen in der Region.
Kein Wunder, dass eine so begeisterungsfähige, impulsive Sängerin wie Magdalena Kozená sich immer wieder hingezogen fühlt zur Musik aus Böhmen und Mähren. In der böhmischen Industriestadt Brünn geboren, debütierte sie, gerade erst 25 Jahre alt, am Wiener Konzerthaus und im Prager Rudolfinum. Ihre neue Aufnahme – die ihrer Einspielung von Händels “Salve Regina” mit Marc Minkowski und Arien von Johann Sebastian Bach folgt – ist ausschließlich drei Komponisten ihrer tschechischen Heimat gewidmet: Antonín Dvorák, Leos Janácek und Bohuslav Martinó. Es sind Liebeslieder und Volksliedvertonungen von den 1880er Jahren bis in die 40er des 20. Jahrhunderts. Gesungen natürlich auf Tschechisch, was wunderbar verschmilzt mit dem vollen Ton ihres Mezzosoprans.