Der sanfte Riese aus Amsterdam veröffentlicht im April 2017 sein neues Album “Prehension” bei der Deutschen Grammophon. “Ab Ovo” ist die erste Single vom kommenden Gesamtwerk und ist ab 17.02.2017 bei allen bekannten Download- und Streamingportalen verfügbar. Lassen Sie sich von Joep Bevings “simpler Musik für komplexe Emotionen” verzaubern und lesen Sie im Folgenden das Interview mit dem Pianisten, der sehr intime Facetten seiner Persönlichkeit preisgibt.
Ich bin Generalist. Aber niemand kann alles erfassen. Die Kunst ist ein phänomenaler Weg, einer Sache auf den Grund gehen zu können ohne viele Jahre mit Beweisen und Widerlegungen zu verbringen. Man kann von einem zum anderen Fachgebiet wechseln und dabei sinnvolle Wege finden, um sie miteinander zu verbinden. Wäre es nicht Musik, wäre es für mich wahrscheinlich das Schreiben. Obwohl das sehr viel schwieriger ist und ein höheres Niveau an Disziplin verlangt. Ich bin sprachlos, wenn ich ein gutes Buch lese. Ich habe sehr viel Respekt gegenüber begabten Schriftstellern.
Ich lebe in Amsterdam. Das Goldene Zeitalter ist hier offensichtlich eine große Sache, damals waren wir das Zentrum der (kommerziellen) Welt. Und auch die Philosophie und Kunst blühte. Die Zeit der Aufklärung begann und ich kann mir die Aufregung und den Entdeckungsgeist und das Gefühl von Freiheit, das die Menschen zu dieser Zeit gefühlt haben, nur ausmalen. All das macht für mich ein glückliches Umfeld aus. Deswegen würde ich die 60er in Amsterdam oder, noch besser in Kalifornien, bevorzugen. Ich liebe auch die 70er.
Als Teenager faszinierten mich die Russen des 20. Jahrhunderts. Vor allem Prokovief, Rachmaninov und Strawinsky. Ich wäre niemals in der Lage ihre Musik zu spielen. Wenn einer von ihnen also ein Musikstück für mich schreiben würde, wäre es so als würde ein brillanter Maler ein Bild meines Inneren malen (mit Musik). Bezüglich meiner eigenen musikalischen Sprache (die nicht mit denen der Großen in Vergleich stehen soll) würde ich sagen Brahms, Bach, Gurdjieff/Thomas de Hartmann und natürlich Satie. Und Arvo Pärt, der ja glücklicherweise noch am Leben ist.
Haha, ehm … Leonardo Da Vinci. Ich hätte natürlich auch nichts gegen Vermeer oder Van Gogh (um unter meinen Landsleuten zu bleiben ; )
James Murphy, Bernie Sanders, Giorgio Morroder, Lars Hornveth, Arvo Pärt, David Bowie, Ennio Morricone, ich könnte noch Tage so weiter machen…
Meine zwei Kinder und deren fantastische Mutter.
Die Rettung der Menschheit.
Menschen denen meine Musik gefällt.
"Everything In Its Right Place" von Radiohead (oder so ziemlich alles von Radiohead).
Im Moment bewundere ich die Arbeit von Douglas Dare, Ben Lukas Boysen und ich habe eine Vorliebe für die Gedanken und die Werke von Ruben Samama, einem niederländischen Komponisten und Performer, der keine Kompromisse eingeht.
Musik ist wie Wasser.
Wenn es mich nicht berührt, berührt es mich nicht.
Unendlicher Spaß: Infinite Jest (es geht mir nicht mehr aus dem Kopf), Der Ursprung – The Fountainhead (fast fertig), The Artist‘s Way (ausgeliehen und bisher noch nicht zurückgegeben).
Roald Dahl’s Big Friendly Giant (BFG).
Ich halte mich für eine gute Mischung aus lebensfroh und melancholisch. Was ist mit Ihnen?
“Ab Ovo” steht ab jetzt zum Streamen auf Spotify sowie Apple Music und zum Download auf iTunes bereit.