Die Grammy-Zeremonie stand dieses Jahr wahrlich nicht unter einem guten Stern. Im Vorfeld hatten die Organisatoren selbst durch ihren Kahlschlag in den Kategorien bereits für großen Unmut unter den betroffenen Künstlern gesorgt.
Vor allem aber wurde die Veranstaltung durch den tragischen Tod Whitney Houstons am Vortag überschattet. Die Rhythm’n’Blues-/Pop-Sängerin sollte als Ehrengast die Grammy-Party ihres früheren Produzenten und Förderers Clive Davis zieren. Ihr viel zu früher Tod schockte die Künstlerkollegen und die restliche Musikwelt, trotzdem stand der Abend unter dem Motto “the show must go on.”
Bei den Jazzern räumte Pianist Chick Corea die Hälfte der vier Grammys ab, die nach den Kategorie-Streichungen noch zu holen sind: sein im Trio mit Stanley Clarke und Lenny White (plus Gästen) aufgenommenes Album “Forever” wurde zum Jazzalbum des Jahres gewählt und sein Klaviersolo in “500 Miles High” zum besten improvisierten Jazzsolo. Im November letzten Jahres hatten Corea, Clarke und White für “Forever” bereits einen Latin Grammy erhalten. In Coreas Trophäensammlung befinden sich damit nun schon 20 Grammys: 18 “normale” und zwei Latin Grammys.
Der ebenfalls zweimal nominierte Sonny Rollins ging hingegen leer aus, so wie auch die dreifach nominierte Rhythm’n’Blues-Sängerin Ledisi.
Ausgezeichnet wurden stattdessen die Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington mit ihrem “Mosaic Project” für das beste Jazzvokalalbum und die Christian McBride Big Band mit dem Album “The Good Feeling” in der Sparte “Bestes Album eines großen Jazzensembles”.